Doppelqualifikation

Doppelqualifikation (Berufsausbildung vor dem Studium): „Eine 1995 veröffentlichte Studie stellte fest, ... dass Doppelqualifizierte im Vergleich zu Personen nur mit Universitätsabschluss keine erhöhten Einkommenschancen beim Berufseinstieg haben und sogar länger als jene nach einer ausbildungsadäquaten Arbeit suchen müssen.... Universitätsabsolventen ohne Lehre nehmen im Alter bis 35 Jahre häufiger als ihre doppelqualifizierten KollegInnen der gleichen Altersgruppe gehobene bzw. Führungspositionen ein.“ LitDok. 1998/99 a-1433.

Ergebnisse werden diskutiert in:  LitDok. 1998/99 a-1435. „Eine Berufsausbildung vor dem Studium haben zwischen 20 % der Studienanfänger mit Abitur und fast 100 % der Absolventen von Abendgymnasien absolviert. Die Unterschiede zwischen beiden Absolventengruppen betreffen „u.a. Zensurendurchschnitte, Kenntnisse in Deutsch, Mathematik und Fremdsprachen aber auch die Fähigkeiten, sich in neuer Umgebung zurechtzufinden, komplexe Sachverhalte zu analysieren und die Arbeit selbständig zu gestalten.“ LitDok. 1998/99 a-1450.

„In der Industrie und im Handwerk werden im eigenen Unternehmen weniger positive Berufsaussichten für Absolventen mit Doppelqualifikation gesehen. Günstige Aussichten zum Aufstieg werden den doppelt Ausgebildeten mit kaufmännischem Abschluss in den sogenannten 'Abiturientenberufen' eingeräumt, abgeschwächt auch in den gewerblich-technischen Berufen. Begrenzt beurteilen die befragten Betriebe die Chancen zum Aufstieg in die Führungsspitze der mittleren Unternehmensebene.“ LitDok. 1998/99 a-1461.

„Lohnt es sich, nach dem Abitur eine Berufsausbildung zu absolvieren, um erst dann ein Studium zu beginnen? Gemessen am Studienerfolg muss die Frage mit Nein beantwortet werden. Doppelqualifizierer sind im Studium nicht erfolgreicher als Normalstudenten.“ LitDok. 1998/99 b-983.

aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrg.