„Sicherung der Zukunft des deutschen Volkes“
(Zur Lage Deutschlands im Januar 1944:
- Es war ein Jahr vergangen seit der strategischen Niederlage der Hitlerarmeen in Stalingrad. Die sowjetischen Armeen hatten inzwischen fast das gesamte frühere Staatsgebiet der Sowjetunion befreit..
- Es war ein halbes Jahr vergangen seit der Kapitulation der Hitlerarmee in Nordafrika.
- Es war ein halbes Jahr vergangen seit der Landung der US-Truppen in Sizilien. Inzwischen war ganz Unteritalien befreit.
In seinen Nachtgesprächen sieht Hitler die „katastrophale Lage“. Der „Sekretär des Führers“, Martin Bormann, formulierte am 29. Januar 1944 als Führererlass, welche Folgerungen sich Hitler ausgedacht hat. W.B.)


Führerhauptquartier, 29. Januar 1944

Vermerk.
Betrifft:            Sicherung der Zukunft des deutschen Volkes.

1.) In der Nacht vom 27./28. Januar unterhielt sich der Führer mit uns über das Problem unserer volklichen Zukunft. Aus dieser und früheren Unterhaltungen und Überlegungen sei folgendes festgehalten:
Unsere volkliche Lage wird nach diesem Kriege eine katastrophale sein, denn unser Volk erlebt jetzt den zweiten gewaltigen Aderlass im Zeitraum von 30 Jahren. Wir werden den Krieg militärisch auf jeden Fall gewinnen, ihn volklich aber verlieren, wenn wir nicht zu einer ganz entscheidenden Umstellung der ganzen bisherigen Auffassungen und daraus resultierenden Haltung kommen.
Der blutliche Verlust ist ja nicht etwas Einmaliges, sondern er wirkt sich Jahr um Jahr bis in die fernste Zukunft hinein aus:
Ein einziges Beispiel:
Wie viele Kinder wären in diesem Kriege mehr geboren worden, wenn es möglich gewesen wäre, unseren Frontsoldaten überhaupt oder häufiger Urlaub zu geben!
Welche fürchterlichen politischen Folgen ein Krieg haben kann, zeigt uns der Dreißigjährige Krieg: bei seinem Beginn zählte das deutsche Volk über 18 Millionen, bei seinem Ende knapp 31/2 Millionen. Die Folgen dieses blutlichen Verlustes sind bis heute nicht aufgeholt und ausgeglichen, denn wir verloren die Weltherrschaft, zu der bei Beginn des Dreißigjährigen Krieges in erster Linie das deutsche Volk prädestiniert schien; unsere staatliche Zerrissenheit dauerte bis 1870, unsere volkliche im großen gesehen bis 1933; die konfessionelle Zerrissenheit ist heute noch nicht ausgeglichen.
2.) Ich wies schon früher mehrfach eindringlich auf die Lage hin, die sich nach Beendigung dieses Krieges ergibt: Wir müssen uns die Volkskarte über Europa und Asien der Jahre 1850, 1870 und 1900 und 1945 vor Augen halten: Die asiatischen Völker vermehren sich in einem viel schnelleren Tempo als die nordischen Völker, die teilweise ihre Volkszahl überhaupt nicht mehr vermehren. Würde dieses Verhältnis bleiben, dann würde es unseren nordischen Völkern gar nichts nützen, wenn wir diesen Krieg gewinnen, denn in spätestens hundert Jahren würden sie doch von der gewaltigen asiatischen Volksmasse erdrückt werden. Schon der jetzige Kampf wird uns durch die immer neuen Kämpfermassen, die der Russe heranzuführen in der Lage ist, unendlich schwer.
3.) Nach diesem Krieg werden wir, wie der Führer betonte, 3 bis 4 Millionen Frauen haben, die keine Männer mehr haben bzw. bekommen. Der sich hieraus ergebende Geburtenausfall wäre für unser Volk gar nicht zu ertragen: wie viele Divisionen würden betonte der Führer uns in 20 bis 45 Jahren und weiter fehlen!
4.) Zukunft— Leben eines Volkes sind desto gesicherter, je zahlreicher die Geburten dieses Volkes sind.
Die Rechnung mancher Eltern, sie müssten ihre Kinderzahl beschränkt halten, um die Zukunft der geborenen Kinder zu sichern, ist also grundverkehrt: das Gegenteil ist richtig! Bei genügender Einsicht müssten also alle Frauen, die ein Kind besitzen, größten Wert darauf legen, dass nicht nur sie selbst, sondern auch alle anderen Frauen so viele Kinder wie nur möglich bekommen, denn die Zukunft dieser Kinder ist desto gesicherter, je größer ihre Zahl ist. Das ist eine ganz nüchterne Rechnung.
5.) Nun können die Frauen, die nach diesem Weltkrieg nicht mit einem Mann verheiratet sind oder werden, ihre Kinder ja nicht vom heiligen Geist bekommen, sondern nur von den dann noch vorhandenen deutschen Männern. Verstärkte Fortpflanzung des einzelnen Mannes ist selbstverständlich vom Standpunkt des Volkswohls nur bei einem Teil dieser Männer erwünscht. Die anständigen, charaktervollen, physisch und psychisch gesunden Männer sollen sich verstärkt fortpflanzen, nicht die körperlich und geistig Verbogenen.
6.) Sollten die Toten des vergangenen Weltkrieges und dieses neuen Krieges nicht umsonst gefallen sein, müssen wir den Sieg mit allen Mitteln sichern. Jede Frau, deren Mann oder Bruder oder Vater oder anderer Verwandter in einem dieser Ringen fiel, muss das wünschen! Das heißt, jede Frau muss wünschen, dass möglichst jede gesunde Frau, die dazu in der Lage ist, nach Kriegsende zur Sicherung des Sieges und zur Sicherung der Zukunft unseres Volkes und damit aller seiner Enkel möglichst viele Kinder bekommt.
7.) Gerade auf diesem vielfach heiklen Gebiet nützen nun staatliche Anordnungen allein gar nichts. Hier kann nur eine von der Bewegung getragene sehr ernste Überzeugung zur notwendigen Einsicht führen. Für dumme Witze und schlechte Scherze ist die Frage zu ernst; hier geht es wirklich um die Sicherung der Zukunft unseres Volkes.
8.) Befehlen können wir auch nach diesem Kriege nicht, dass Frauen und Mädchen Kinder kriegen sollen. Verständnisvollste hier ist der viel zu oft verwandte Superlativ angebracht Aufklärung ist notwendig.
9.) Sie kann m.E. nicht erfolgen durch Männer, die allzu leicht als persönlich interessiert, als Nutznießer, angesehen werden. Über dieses Thema dürfen m.E. nur ältere Männer reden und vor allem müssen unsere Frauen-Organisationen die notwendige Aufklärung leisten.
10.) Es gilt ja von diesen Notwendigkeiten nicht nur die Frauen, die keine Männer mehr haben oder bekommen, zu überzeugen, sondern vor allen Dingen ist die Aufklärung der Alten, der Mütter und Väter, die in ganz anderen Anschauungen der Vergangenheit aufwuchsen, notwendig.
11.) Noch notwendiger ist die Aufklärung der Ehefrauen, die vielfach erst seit ihrer Verheiratung zu Ehrbarkeits-Fanatikerinnen werden.
12.) Wenn wir uns überlegen, was notwendig ist, um diese für unser Volk so lebenswichtige Frage zur erfolgreichen Lösung zu bringen, dann müssen wir uns die Lage im Einzelfall klarmachen. Zunächst werden einmal viele Frauen Mangel an Logik ist nun einmal den Frauen angeboren die Richtigkeit im allgemeinen bejahen, im Einzelfall für ihre persönlichen Verhältnisse fanatisch ablehnen.
13.) Die öffentliche, d.h. allgemeine Aufklärung kann aus einleuchtenden Gründen erst nach dem Kriege einsetzen. Nur ein Grund hierfür sei angeführt: Wir können heute noch nicht an die Frauen, deren Männer voraussichtlich noch fallen werden, appellieren und wir können unsere Aufklärung mit Rücksicht auch auf unsere Soldaten nicht beginnen; das würde voraussetzen, dass wir auch unsere Männer, die jetzt Soldaten sind, zunächst mit diesen Gedankengängen vertraut machen müssen, denn ohne weiteres wird es nicht jedem der Soldaten erwünscht sein, wenn seine Frau oder Braut nach seinem Tode Kinder von einem anderen Manne bekommt.
14.) Indessen müssen schon jetzt wir uns über die Schritte, die während des Krieges getan werden können, klar sein und über die weiteren, die unmittelbar nach Kriegsende einzuleiten sind.
15.) Schon jetzt müssen wir alle unerwünschten Hemmnisse unserer Zielsetzung abbauen: insbesondere gilt es, Dichter und Schriftsteller unserer Zeit auszurichten. Neue Romane, Novellen und Bühnenstücke, die Ehedrama Ehebruch setzen, sind nicht mehr zuzulassen, ebenso wenig irgendwelche Dichtungen, Schriftstellereien, Kinostücke, die das außereheliche Kind als minderwertiges, uneheliches behandeln.
(Das Wort „unehelich“ muss, wie ich schon vor längerer Zeit betonte, gänzlich ausgemerzt werden. Die Vorsilbe „un“ bezeichnet im allgemeinen etwas Abzulehnendes.
Beispiele:
ehelich             : unehelich
Frieden            : Unfrieden
Ehre                : Unehre
frei                  : unfrei
sympathisch            : unsympathisch
appetitlich            : unappetitlich
hold                 : unhold
Heil                 : unheil
Glück              : Unglück
Glaube             : Unglaube)

Mit anderen Worten: wir müssen schon jetzt alles ablehnen, was dieses Problem ganz oder teilweise in einer für unsere Volkszukunft schädlichen Weise darstellt! Weder auf der Bühne noch im ganzen Schrifttum dürfen wir noch länger Konflikte zwischen „rechtmäßiger Gattin“ und „unrechtmäßiger Nebenbuhlerin“ bringen.
Im Gegenteil müssen wir geschickt und unaufdringlich darauf hinweisen, dass z.B. wie die Ahnenforschung erhellte sehr viele Stammbäume berühmter Gelehrter, Künstler, Staatsmänner, Wirtschaftler und Soldaten die Geburt außerehelicher Kinder zeigen. Anders ausgedrückt: wie viele berühmte Männer, die unserem Volke die größten Dienste leisteten, wären nicht geboren worden, wenn ihre Mutter oder Vorfahrin ihr Kind nicht zur Welt gebracht hätte.
16.) Nun hat die Abneigung gegen die außerehelichen Kinder zweifellos einen Grund, den auch wir richtiger, gerade wir, anerkennen müssen.
Auch wir wünschen nicht, dass unsere Schwester oder Töchter leichtfertigerweise von irgendeinem Manne Kinder bekommen bzw. sogar einmal von diesem und einmal von jenem Kinder bekommen. Wir müssen also wünschen, dass die Frauen unseres Volkes, die sich nach diesem Kriege nicht in der bisherigen Weise verheiraten können, sich mit einem Mann verbinden, der wirklich zu ihnen passt und mit diesem Kinder zeugen.
Wenn ich in der Tierzucht genau darauf achte, dass nur zueinanderpassende Tiere miteinander verkoppelt werden, dann muss ich die für alle Säugetiere geltenden Regeln auch beim Menschen beachten: will ich Kinder, die einen ausgeglichenen Charakter haben und keinen in sich zerrissenen, dann muss ich propagieren, dass nur Menschen, die wirklich zueinander passen, miteinander Kinder erzeugen.
Mit anderen Worten: wir können nicht wünschen, dass eine Frau und sei es auf dem Wege sogenannter Fernzeugung von irgendeinem Manne Kinder bekommt; vielmehr sollten nur Menschen, die sich wirklich von Herzen zugetan sind, weil sie zueinander passen, Kinder zeugen.
17.) Folgerung: Wir müssen wünschen, dass die Frauen, die nach diesem Krieg keinen Ehemann mehr haben oder bekommen, mit möglichst einem Mann ein eheähnliches Verhältnis, aus dem möglichst viele Kinder erwachsen, eingehen.
Dass nicht alle derartigen Verhältnisse ein Leben lang halten werden, spricht nicht dagegen, sondern ist natürlich, auch viele Ehen werden nach längerer oder kürzerer Dauer wieder geschieden. Im übrigen bin ich sogar der Überzeugung, dass zwei Menschen, die sich in Freundschaft verbunden sind, sich dabei aber gar nicht allzu häufig sehen, leichter ein Leben lang zusammenhalten als andere; dies erst recht, wenn Kinder der Liebe und Freundschaft dieses Band verstärken.
18.) Schon oben hatte ich angeführt, es müsse jede Diffamierung volklich erwünschter Verhältnisse unterbunden werden. Wer eine Frau, die ohne Ehemann (im jetzigen Sinn) Kinder bekommt, beleidigt, muss hart bestraft werden. Wer das wird manchen Pfarrer treffen gegen die Propagierung volklicher Notwendigkeiten redet, ist ebenfalls ganz hart zu bestrafen.
19.) In vielen Fällen wird der Widerstand der Ehefrauen auf materielle Erwägungen zurückzuführen sein: Die Ehefrau möchte ihrer Kinder wegen nicht Einkommen oder Erbe ihres Mannes mit einer anderen Frau und deren Kinder teilen.
Das ist verständlich! Weil aber Volk und Staat ihre Zukunft sichern wollen, müssen sie mit allen Mitteln, daher auch mit den notwendigen materiellen Mitteln, die möglichste Erhöhung der Geburtenzahlen sichern; daher muss der Staat entsprechende ausreichende Zuschüsse leisten.
20.) Täte er das nicht, ginge das wichtigste Kapital unwiederbringlich verloren; die Fruchtbarkeit vieler Jahrgänge von Millionen Frauen.
21.) Sehr viele Frauen und Mädchen würden sehr gern Kinder, und zwar viele Kinder bekommen, wenn sie genau wüssten, dass sie ihr Leben lang dann auch wirklich versorgt werden. Sie möchten nicht Kinder kriegen und dann eines Tages, weil der Vater dieser Kinder stirbt, verarmt oder sie verlässt, unversorgt mit ihren Kindern auf Gnade und Barmherzigkeit irgendwelcher Wohlfahrtseinrichtungen angewiesen sein.
22.) Dass Frauen, die berufstätig sind und Kinder bekommen, entsprechend höher besoldet werden müssen, dass ferner diesen Frauen Wohnungen zuzuteilen sind, die der Kopfzahl ihrer Familie entsprechen, liegt auf der Hand.
23.) Ich möchte nach dem Kriege im Sonnenwinkel solche Wohnungen für Mitarbeiterinnen der Partei-Kanzlei, die Kinder bekommen, schaffen.
24.) Die Zahl der Heimschulen (Volksschulen Internate, Hauptschul-Internate mit Vorschule,
Oberschul-Internate mit Vorschule) ist gewaltig zu steigern, damit alle Frauen, die irgendwelcher
Gründe halber ihre Kinder zeitweise oder dauernd nicht selbst erziehen können, sie ohne Schwierigkeiten auf den Heimschulen erziehen lassen können. Das gilt für Knaben wie Mädchen.
Diese Heimschulen sind auch deshalb notwendig, weil die besten und tüchtigsten Männer in ihrer
Jugend meist rechte Wildlinge und von Müttern allein kaum zu bändigen sind.
25.) Indessen sollen diese Frauen ihre Kinder nicht erst im schulpflichtigen Alter auf Internate-Heimschulen geben können, sondern laut Führer-Anordnung soll die NSV., wie schon früher betont, die besten Entbindungsheime schaffen und außerdem die besten Kinderheime, in denen die Kinder vom Kleinkind bis zum schulpflichtigen Alter erzogen werden. Die Erziehung in diesen Kinderheimen muss weit besser sein, als sie im allgemeinen Schoße der Familie sein kann. Dies ist die große Zukunftsaufgabe der NSV!
26.) Wir müssen um der Zukunft unseres Volkes willen geradezu einen Mutterkult treiben und hierin darf es keinen Unterschied zwischen Frauen, die nach der bisherigen Weise verheiratet sind und Frauen, die von einem Mann, dem sie in Freundschaft verbunden sind, Kinder bekommen, geben! Alle diese Mütter sind in gleicher Weise zu ehren.
(Selbstverständlich gilt das nicht z.B. für jene asozialen Elemente, die nicht einmal wissen, wer die Väter ihrer Kinder sein könnten.)
27.) Wenn zwei Menschen zum Standesamt gehen, um dort die beabsichtigte Lebensgemeinschaft staatlich beurkunden und legitimieren zu lassen, dann hat das zur Hauptsache folgende Gründe:
a) die Ehegemeinschaft wird nebst der Nachkommenschaft unter Schutz des Staates und seiner Machtmittel und seines Bürgerlichen Gesetzbuches und seines Strafgesetzbuches gestellt,
b) die beiden Partner wissen nun, dass einer dem anderen verpflichtet ist und dass einer dem anderen nicht ohne weiteres wieder davonlaufen kann.
c) Ideelle Sicherung: der außereheliche Geschlechtsverkehr ist nach verlogenen bürgerlichen Anschauungen verpönt. Ehelicher Geschlechtsverkehr hingegen gilt ohne weiteres als ehrbar!
d) Materielle Sicherung: Ein Mann, der sich scheiden lässt, muss seine Frau versorgen, sofern sie kein Verschulden trifft.
28.) Diese Feststellungen zeigen, welche Hemmungen wir beseitigen und welche Voraussetzt gen wir schaffen müssen, um die lebensnotwendige Vermehrung der Geburten zu erreichen
1.) Wir müssen auch für die Mütter, die nicht in der bisherigen Weise standesamtlich verheiratet sind, eine ganz ähnliche umfassende ideelle wie materielle Sicherung schaffen. Dazu gehört unter anderem: auf jeden Fall müssen die Kinder ohne Schwierigkeit den Namen des Vaters bekommen.
2.) Ferner: Auf besonderen Antrag sollen Männer nicht nur mit einer Frau, sondern mit einer weiteren ein festes Eheverhältnis eingehen können, in dem die Frau dann ohne weiteres den Namen erhält, die Kinder ohne weiteres den Namen des Vaters.
3.) Dass ein Mann sich auf Zahlung von Unterhaltsgeldern (Alimenten) verklagen lässt, muss zu den Seltenheiten gehören; ein Mann, der ohne zwingenden Grund derart handelt, muss geradezu diffamiert sein, weil allgemein sein Verhalten als schimpflich bewertet wird.
Selbstverständlich muss in einem solchen Fall ohne jede Schwierigkeit und solange dies notwendig ist ausreichende Unterstützung von Staats wegen bezahlt werden. Es muss ganz ausgeschlossen sein, dass eine Mutter mit Kind je in Not gerät. Jede Mutter mit Kind, die unverschuldet in materielle oder ideelle Notlage gerät, muss der besonderen Fürsorge der Allgemeinheit sicher sein.
4.) Wie ich schon früher erwähnte, ist es notwendig, dass wir die jetzigen Verhältnis-Bezeichnungen, die einen mehr oder weniger anrüchigen Klang haben, abschaffen und verbieten. W müssen im Gegenteil sogar gute, freundliche Namen finden. Wir müssen uns also überlege wie das Verhältnis, das eine Frau mit einem Manne hat, mit dem sie in bisheriger Weise
verheiratet sein kann, bezeichnet wird, wir müssen uns überlegen, wie die Kinder aus solchen Freundschaftsbund bezeichnet werden sollen usw.
Je glücklicher wir in der Namensfindung sein werden, desto leichter werden wir die bestehenden Hemmungen beseitigen. Diese Hemmungen müssen aber beseitigt werden, denn sonst sind die ganzen Opfer des vorigen Weltkrieges und dieses Krieges umsonst gewesen, weil unser Volk den nächsten Stürmen zum Opfer fallen muss. In zwanzig oder dreißig oder vierzig oder fünfzig Jahren fehlen uns dann die Divisionen, die wir unbedingt brauchen, wenn unser Volk nicht untergehen soll.
5.) Nach diesem Krieg müssen die kinderlosen Ehen und die Junggesellen weit schärfer als bisher versteuert werden. Die bisherige Versteuerung der Junggesellen muss ein Kinderspiel gegen die Steuerlasten, die ihnen künftig aufzuerlegen sind, sein.
Die Einnahmen aus diesen Junggesellensteuern müssen zur Unterstützung der Mütter, die Kinder bekommen, dienen, d.h. zur materiellen Unterstützung unserer Nachwuchsbestrebungen.
Ich bitte Sie, sich über das gesamte Problem einmal eingehend Gedanken zu machen und nach Ihre Stellungnahme zu übermitteln.

gez. M. Bormann

Aus: Jochen von Lang: Der Sekretär. Martin Bormann: Der Mann, der Hitler beherrschte. Stuttgart 1977.