Mehr Soldaten gegen Palästinenser 

Alle Zitate aus: Financial Times Deutschland, 10.4.2002. Roter Text: mein Kommentar.

„Bundesaußenminister Joschka Fischer hat seinen europäischen Partnern einen Siebenpunkteplan übermittelt, in dem die EU im Zusammenspiel mit USA, Uno und Russland einen Fahrplan zum Frieden entwirft.“
Ein Fahrplan, der noch mehr Soldaten nach Palästina fährt. Für wen bringen die Soldaten Frieden?
 
Zentrales Element ist eine militärisch abgesicherte "Trennung" von Israelis und Palästinensern...“
„Kernvoraussetzung des Vorschlags ist indes nach wie vor ein umfassender Waffenstillstand und ein Rückzug der israelischen Armee aus den besetzten Gebieten. Hinzu kommt die Räumung von Siedlungen und die Einrichtung von Pufferzonen. Wie die Konfliktparteien getrennt werden sollen - ob von einer Schutztruppe oder Uno-Beobachtern - lässt der Plan offen. Israel hat eine Grenzsicherung durch andere als eigene Soldaten bisher abgelehnt und wirft der Uno eine einseitig pro-palästinensische Haltung vor.“
Die internationale Schutztruppe schützt damit Israel vor palästinensischen Attacken. Sie schützt die Besatzungsmacht Israel und die von Israel besetzten Gebiete.

„Für ein rasches militärisches Eingreifen plädierte der außenpolitische Repräsentant der EU, Javier Solana, vor dem Nahost-Treffen des Ratsvorsitzenden, Außenminister Josep Piqué, mit seinem US-Kollegen Colin Powell, Russlands Außenminister Igor Iwanov und Uno-Generalsekretär Kofi Annan am Mittwoch in Madrid. "Wir müssen ernsthaft über eine Eingreiftruppe nachdenken", sagte er im EU-Parlament.“
Militärisches Eingreifen der EU, NATO, USA  im Nahen Osten? Nachdem die Brandstifter eine Weile dem Feuer zuschauten, das mit ihren Waffen, Geldern und Argumenten geschürt wurde, kommen sie jetzt und bieten ihre „Hilfe“ an. Ganz nebenbei kommen die USA ihrem Irakkrieg ein Stück näher. Militärisches Eingreifen zum Schutz der Palästinenser? Haben sie nach diesem Schutz gerufen? Nein!

„Die Uno soll jedoch nach Fischers Vorstellungen den gesamten Fahrplan absegnen: von einer vorläufigen Ausrufung des Staates Palästina, gepaart mit gegenseitiger Anerkennung des Existenzrechts, über einen uneingeschränkten Gewaltverzicht mit harten Strafen für Terrorakte, bis hin zur Verpflichtung, in zwei Jahren einen Vertrag über den endgültigen Frieden abzuschließen. Dasselbe gilt für Garantien arabischer Staaten für Israel. <...)
Die Union lehnte am Dienstag in Berlin eine Nahost-Truppe mit Beteiligung der Bundeswehr nicht grundsätzlich ab.“
Germans to the front! Wir sind wieder Teil der „internationalen Gemeinschaft“, weil wir uns nicht mehr nur mit Geld und Waffen, sondern auch mit eigenen Soldaten überall einnisten, ohne eingeladen und willkommen zu sein.

Haben wir nicht Probleme zu Hause in Deutschland genug? Warum meinen die Herren Schröder und Fischer, wir sollten Soldaten in alle Welt schicken, um die Probleme der Palästinenser und Israelis, der Kosovaren, der Afghanen und der Iraker usw. lösen?

Wal Buchenberg, 10.4.2002