Äsop (550 v. Chr.) über den Irakkrieg
Durstig kommen einst Hund und Wolf zum Trinken an den Bach. Der Wolf bachaufwärts, der Hund ein Stück weit unten.
Der Wolf denkt sich, dass Wasser allein einen leeren Magen nicht satt macht und ruft dem Hunde zu: „He, warum verschmutzt du mir mein Wasser?“ Der Hund darauf: „Wie kann das sein, wenn du bachaufwärts stehst, das Wasser aber abwärts fließt
Der Wolf dagegen: „He, warum hast du mir vor einem Jahr gedroht?“ Der Hund darauf: „Wie kann das sein, wo ich erst vor einem Jahr geboren wurde
Der Wolf dagegen: „Wenn du’s nicht warst, dann war’s halt deine freche Sippschaft!“ Er packt den Hund und frisst ihn auf.
(Erste Äsopische Fabel des Phädrus)

Äsop und die heutigen Politiker:

1. Die Stinktiere sagen: Wo es Beute gibt, da dürfen wir nicht fehlen. Unsere Zähne sind nicht so groß wie die des Wolfes! Recht hat der Wolf, wir stehn auf seiner Seite!

2. Die Esel sagen: Wer weiß, vielleicht hat der Wolf ja recht - wer traut sich schon dem Wolf zu widersprechen? Wir müssen Inspektoren in den Bau des Hundes schicken. Wenn man etwas Belastendes gegen den Hund findet, dann darf der Wolf ihn fressen!

3. Die Schafe sagen: Bitte kein Blutvergießen! Lasst uns doch friedlich zusammenleben und Gras fressen! Im tiefsten Innern wir alle doch Vegetarier!

4. Die Füchse sagen: Nur kein einseitiges Blutvergießen! Wenn der Hund gefressen werden muss, dann nur auf Beschluss der Raubtierversammlung. Und die Beute wird auch hübsch rechtsstaatlich und multilateral verteilt!