Krieg als Mittel gegen die Krise

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Der linke Wirtschaftswissenschaftler und gläubige Keynesianer John Kenneth Galbraith schrieb in seinem Buch Die Geschichte der Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Hamburg 1995 zur Weltwirtschaftskrise von 1929:

"Dem Zusammenbruch des Aktienmarktes folgte die Große Depression. Diese dauerte volle zehn Jahre und weitete sich auf die gesamte industrialisierte Welt aus. ... Sie wurde erst durch das ganz andere Drama des Zweiten Weltkriegs beendet. Krieg, nicht etwa ökonomische Weisheit, beendete die Depression.“ (Galbraith 1995: 91).

Und später heißt es da:
Das Bruttosozialprodukt "ist das Maß für die Gesamtproduktion von Gütern und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft pro Jahr. Aus dieser Rechnung konnte eine weitere Größe abgeleitet werden, die nicht nur darüber etwas aussagte, was eine Volkswirtschaft leistete, sondern auch darüber, was sie leisten konnte. Daraus ergab sich die Erkenntnis, wie viel Rüstungsproduktion möglich war. ...
1939 hatten 17,9 Prozent aller zivilen Arbeitskräfte keine Arbeit; 1944 betrug diese Zahl nominal nur noch 1,2 Prozent."
(Galbraith 1995: 138f.)