Konzentration und Zentralisation des Kapitals
Produktionsmitteln werden gleichzeitig auf zwei Wegen
konzentriert: Einmal durch das Anwachsen individueller Kapitale
(=Akkumulation) und zweitens durch den Zusammenschluss mehrer bestehender
Kapitale (=Zentralisation).
1. Konzentration von Produktionsmitteln
durch Vergrößerung individueller Kapitale (=Akkumulation)
Sofern
wir ein einzelnes Kapital betrachten, „so fällt die
Konzentration noch mit der Akkumulation ... zusammen. ... Und so erscheint
das Einzelkapital als die Konzentration der Arbeiter ... Nach
dieser Seite ist die Konzentration im Begriff des Kapitals enthalten - die
Konzentration vieler lebendiger Arbeitsvermögen zu einem Zweck;“ K. Marx,
Grundrisse, 484.
„Im vierten Abschnitt (von Kapital I.,
Produktion des relativen Mehrwerts) wurde gezeigt, wie die Entwicklung
der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit Kooperation auf großer
Stufenleiter voraussetzt, wie unter dieser Voraussetzung Teilung und
Kombination der Arbeit organisiert, Produktionsmittel durch massenhafte
Konzentration ökonomisiert, schon stofflich nur gemeinsam anwendbare
Arbeitsmittel ... ins Leben gerufen, ungeheure Naturkräfte in den Dienst
der Produktion gepresst und die Verwandlung des Produktionsprozesses in
technologische Anwendung der Wissenschaft vollzogen werden können.
Auf
Grundlage der Warenproduktion ... realisiert sich jene Voraussetzung nur
durch das Wachstum der individuellen Kapitale oder im Maße, worin die
gesellschaftlichen Produktions- und Lebensmittel in das Privateigentum von
Kapitalisten verwandelt werden. Der Boden der Warenproduktion kann die
Produktion auf großer Stufenleiter nur in kapitalistischer Form
tragen.
Eine gewisse Akkumulation von Kapital in den Händen
individueller Warenproduzenten bildet daher die Voraussetzung der
spezifisch kapitalistischen Produktionsweise.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
652
„Aber alle Methoden zur Steigerung der gesellschaftlichen
Produktivkraft der Arbeit, die auf dieser Grundlage erwachsen, sind
zugleich Methoden der gesteigerten Produktion des Mehrwerts oder
Mehrprodukts, welches seinerseits das Bildungselement der Akkumulation
ist. Sie sind also zugleich Methoden der Produktion von Kapital durch
Kapital oder Methoden seiner beschleunigten Akkumulation. Die
kontinuierliche Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital stellt sich dar
als wachsende Größe des in den Produktionsprozess eingehenden Kapitals.
...
Wenn also ein gewisser Grad der Kapitalakkumulation als Bedingung
der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise erscheint (=
ursprüngliche Akkumulation), verursacht die letztere rückschlagend
eine beschleunigte Akkumulation des Kapitals.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
653.
„Jedes individuelle Kapital ist eine größere oder kleinere
Konzentration von Produktionsmitteln mit entsprechendem Kommando über eine
größere oder kleinere Arbeiterarmee. Jede Akkumulation wird das Mittel
neuer Akkumulation. ...
Das Wachstum des gesellschaftlichen Kapitals
vollzieht sich im Wachstum vieler individueller Kapitale. ...
Zugleich
reißen sich Ableger von den Originalkapitalen los und funktionieren als
neue selbständige Kapitale. Eine große Rolle spielt dabei unter anderem
die Teilung des Vermögens in Kapitalistenfamilien.
Mit der Akkumulation
des Kapitals wächst daher auch mehr oder minder die Anzahl der
Kapitalisten.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 653.
„Zwei Punkte
charakterisieren diese Art Konzentration, welche unmittelbar auf der
Akkumulation beruht oder vielmehr mit ihr identisch ist:
Erstens: Die
wachsende Konzentration der gesellschaftlichen Produktionsmittel in den
Händen individueller Kapitalisten ist, unter sonst gleichbleibenden
Umständen, beschränkt durch den Wachstumsgrad des gesellschaftlichen
Reichtums.
Zweitens: Der in jeder besonderen Produktionssphäre
ansässige Teil des gesellschaftlichen Kapitals ist verteilt unter viele
Kapitalisten, welche einander als unabhängige und miteinander
konkurrierende Warenproduzenten gegenüberstehen.
Die Akkumulation und
die sie begleitende Konzentration sind also nicht nur auf viele Punkte
zersplittert, sondern das Wachstum der funktionierenden Kapitale ist
durchkreuzt durch die Bildung neuer und die Spaltung alter
Kapitale.
Stellt sich die Akkumulation daher einerseits dar als
wachsende Konzentration der Produktionsmittel und des Kommandos über
Arbeit, so andrerseits als Abstoßung vieler individueller Kapitale
voneinander.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 653-654.
2.
(Eigentliche) Konzentration des Kapitals durch Zusammenschluss bestehender
Kapitalien (=Zentralisation)
„Dieser Zersplitterung des
gesellschaftlichen Gesamtkapitals in viele individuelle Kapitale ... wirkt
entgegen ihre Attraktion.
Es ist dies nicht mehr einfache, mit der
Akkumulation identische Konzentration von Produktionsmitteln und Kommando
über Arbeit. Es ist Konzentration bereits gebildeter Kapitale, Aufhebung
ihrer individuellen Selbständigkeit, Expropriation (Enteignung) von
Kapitalist durch Kapitalist, Verwandlung vieler kleineren in weniger
größere Kapitale.
Dieser Prozess unterscheidet sich von dem ersten
dadurch, dass er nur veränderte Verteilung der bereits vorhandenen und
funktionierenden Kapitale voraussetzt, sein Spielraum also durch das
absolute Wachstum des gesellschaftlichen Reichtums oder die absoluten
Grenzen der Akkumulation nicht beschränkt ist. Das Kapital schwillt hier
in einer Hand zu großen Massen, weil es dort in vielen Händen verloren
geht. Es ist die eigentliche Zentralisation im Unterschied zur
Akkumulation und Konzentration.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
654.
„...Der Fortschritt der Zentralisation (hängt) keineswegs ab
von dem positiven Größenwachstum des gesellschaftlichen Kapitals. Und dies
speziell unterscheidet die Zentralisation von der Konzentration...“ K.
Marx, Kapital I. MEW 23, 655.
„Es ist ... klar, dass die
Akkumulation, die allmähliche Vermehrung des Kapitals durch die aus der
Kreisform in die Spirale übergehende Reproduktion ein gar langsames
Verfahren ist, im Vergleich mit der Zentralisation...
Die Welt wäre
noch ohne Eisenbahnen, hätte sie solange warten müssen, bis die
Akkumulation einige Einzelkapitale dahin gebracht hätte, dem Bau einer
Eisenbahn gewachsen zu sein. Die Zentralisation hat dies, vermittelst der
Aktiengesellschaften, im Handumdrehen fertiggebracht.“ K. Marx, Kapital I.
MEW 23, 656.
„Zentralisation ist das Verschlucken der
kleinen Kapitalisten durch die großen und Entkapitalisierung der ersteren.
Es ist wieder nur ... die Scheidung der Arbeitsbedingungen von den
Produzenten, zu denen diese kleineren Kapitalisten noch gehören, da bei
ihnen die eigene Arbeit noch eine Rolle spielt; ... Dieser Prozess würde
bald die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn nicht
widerstrebende Tendenzen beständig wieder dezentralisierend neben der
zentralisierenden Kraft wirkten.“ K. Marx, Kapital III. MEW 25,
256.
„...Zentralisation des Kapitals ... bedingt Verschlucken der
kleineren Kapitalisten durch die großen und ‚Entkapitalisierung’ der
ersten. ...
Dieser Prozess würde die kapitalistische Produktion zum
Einsturz bringen, wenn nicht entgegenwirkende ... Tendenzen ...
beständig wieder dezentralisierend neben der zentralisierenden
Kraft wirkten)...“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert III. MEW 26.3,
305.
„Die Zentralisation kann erfolgen durch bloße veränderte
Verteilung schon bestehender Kapitale, durch einfache Veränderung der
quantitativen Gruppierung der Bestandteile des gesellschaftlichen
Kapitals. Das Kapital kann hier zu gewaltigen Massen in einer Hand
anwachsen, weil es dort vielen einzelnen Händen entzogen wird.
In einem
gegebenen Geschäftszweig hätte die Zentralisation ihre äußerste Grenze
erreicht, wenn alle darin angelegten Kapitale zu einem Einzelkapital
verschmolzen wären.
In einer gegebenen Gesellschaft wäre diese Grenze
erreicht erst in dem Augenblick, wo das gesamte gesellschaftliche Kapital
vereinigt wäre in der Hand, sei es eines einzelnen Kapitalisten, sei es
einer einzigen Kapitalistengesellschaft.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
655-656.
„Die Zentralisation ergänzt das Werk der Akkumulation,
indem sie die industriellen Kapitalisten instand setzt, die Stufenleiter
ihrer Operationen auszudehnen.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
656.
„Die durch die Zentralisation über Nacht zusammengeschweißten
Kapitalmassen reproduzieren und vermehren sich wie die anderen, nur
rascher, und werden damit zu neuen mächtigen Hebeln der gesellschaftlichen
Akkumulation.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 656.
„Nämlich, was heißt
das: Wachstum des produktiven Kapitals, und unter welchen Bedingungen geht
es vor sich?
Wachstum des Kapitals ist = Akkumulation und Konzentration
des Kapitals. In demselben Maß, wie das Kapital sich akkumuliert und
konzentriert, führt es:
zur Arbeit auf einer größeren Stufenleiter und
daher zu einer neuen Arbeitsteilung, die die Arbeit noch mehr
vereinfacht;
dann zur Einführung der Maschinerie auf einer größeren
Stufenleiter und zur Einführung von neuen Maschinen.
Das heißt also, in
demselben Maß, wie das produktive Kapital wächst, wächst die Konkurrenz
unter den Arbeitern, weil die Arbeitsteilung sich vereinfacht und jeder
Arbeitszweig jedem zugänglicher ist.
Die Konkurrenz wächst ferner unter
ihnen, weil sie in demselben Maß mit den Maschinen zu konkurrieren haben
und von ihnen außer Brot geworfen werden.
Die Konzentration und
Akkumulation des produktiven Kapitals, indem sie die Stufenleiter, auf der
produziert wird, immer größer macht; indem ferner durch die Konkurrenz
unter den angebotenen Kapitalien der Geldzins immer mehr fällt, bringt
also hervor:
Die kleinen Industrieunternehmen gehen zugrunde und können
die Konkurrenz mit den großen nicht aushalten. Ganze Bestandteile der
Bourgeoisie werden in die Arbeiterklasse hinabgeworfen. Die Konkurrenz
unter den Arbeitern wird also vergrößert durch den Ruin der kleinen
Industriellen, der notwendig verbunden ist mit dem Wachstum des
produktiven Kapitals. ...
Indem das Wachstum der Produktivkräfte das
Arbeiten auf einer größeren Stufenleiter nach sich zieht, wird die
momentane Überproduktion immer nötiger, der Weltmarkt immer ausgedehnter,
bei globalisierter Konkurrenz. Also die Krisen immer heftiger. ...
Jede neue Krise ruft ... unmittelbar eine viel größere Konkurrenz unter
den Arbeitern hervor.
Im allgemeinen:
Das Wachstum der
Produktivkräfte, mit ihren rascheren Kommunikationsmitteln, beschleunigter
Zirkulation, fieberhaftem Kapitalumsatz, besteht darin, dass in derselben
Zeit mehr produziert werden kann, also nach dem Gesetz der Konkurrenz mehr
produziert werden muss. D.h., die Produktion findet unter immer
schwierigeren Bedingungen statt, und damit unter diesen Bedingungen die
Konkurrenz ausgehalten werden kann, muss auf immer größerer Stufenleiter
gearbeitet, das Kapital immer mehr in einigen Händen konzentriert werden.
Und damit dieses Produzieren auf größerer Stufenleiter profitabel sei,
muss die Teilung der Arbeit und die Maschinerie beständig und
unverhältnismäßig erweitert werden.“ K. Marx, Arbeitslohn 1847, MEW 6,
548f.
„Die Gesetze dieser Zentralisation der Kapitale... können
hier nicht entwickelt werden. Kurze tatsächliche Andeutung genügt.
Der
Konkurrenzkampf wird durch Verbilligung der Waren geführt. Die
Billigkeit der Waren hängt, unter sonst gleichen
Bedingungen, von der Produktivität der Arbeit, diese aber von der
Stufenleiter des Produktion ab.
Die größeren Kapitale schlagen daher
die kleineren. ...
Die kleineren Kapitale drängen sich daher in
Produktionssphären, deren sich die große Industrie nur noch sporadisch
oder unvollkommen bemächtigt hat.
Die Konkurrenz rast hier im direkten
Verhältnis zur Anzahl und im umgekehrten Verhältnis zur Größe der
rivalisierenden Kapitale. Sie endet stets mit dem Untergang vieler
kleinerer Kapitalisten, deren Kapitale teils in die Hand des Siegers
übergehen, teils untergehen.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
654f.
„Diese Enteignung vollzieht sich durch das Spiel der
immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die
Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot.“ . K.
Marx, Kapital I. MEW 23, 790f.
„Abgesehen hiervon bildet sich mit
der kapitalistischen Produktion eine ganz neue Macht, das Kreditwesen, das
in seinen Anfängen verstohlen, als bescheidene Beihilfe der Akkumulation,
sich einschleicht, durch unsichtbare Fäden die über die Oberfläche der
Gesellschaft in größeren oder kleineren Massen zersplitterten Geldmittel
in die Hände individueller oder assoziierter Kapitalisten zieht, aber bald
eine neue und furchtbare Waffe im Konkurrenzkampf wird und sich
schließlich in einen ungeheuren sozialen Mechanismus zur Zentralisation
der Kapitale verwandelt.
Im Maße wie die kapitalistische Produktion und
Akkumulation, im selben Maß entwickeln sich Konkurrenz und Kredit, die
beiden mächtigsten Hebel der Zentralisation.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,
655.
„Die gewachsene Ausdehnung der Industriebetriebe bildet
überall den Ausgangspunkt für eine umfassendere Organisation der
Gesamtarbeit vieler, für eine breitere Entwicklung ihrer materiellen
Triebkräfte, d.h. für die fortschreitende Umwandlung vereinzelter und
gewohnheitsmäßig betriebener Produktionsprozesse in gesellschaftlich
kombinierte und wissenschaftliche eingerichtete
Produktionsprozesse. ...
Und während die Zentralisation so die
Wirkungen der Akkumulation steigert und beschleunigt, erweitert und
beschleunigt sie gleichzeitig die Umwälzungen in der technischen
Zusammensetzung des Kapitals, die dessen konstanten Teil vermehren auf
Kosten seines variablen Teils und damit die relative Nachfrage nach Arbeit
vermindern.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 656.
„Bildung von
Aktiengesellschaften. Hierdurch:
1. Ungeheure Ausdehnung der
Stufenleiter der Produktion und Unternehmungen, die für Einzelkapitale
unmöglich waren. Solche Unternehmungen ... werden gesellschaftliche.
2.
Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktionsweise beruht,
und eine gesellschaftliche Konzentration von Produktionsmitteln und
Arbeitskräften voraussetzt, erhält hier direkt die Form von
Gesellschaftskapital (Kapital direkt assoziierter Individuen) im Gegensatz
zum Privatkapital, und seine Unternehmungen treten auf als
Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privatunternehmungen. Es ist
die Aufhebung des Kapitals als Privateigentum innerhalb der Grenzen der
kapitalistischen Produktionsweise selbst.
3. Verwandlung des wirkliche
Wirtschaftsfunktionen ausübenden Kapitalisten in einen bloßen
Manager, Verwalter fremdes Kapitals, und der Kapitaleigentümer in
bloße Eigentümer, bloße Geldkapitalisten. Selbst wenn die Dividenden, die
sie beziehen, den Zins und Unternehmergewinn, d.h. den Totalprofit
einschließen (denn das Gehalt des Managers ist, oder soll sein,
bloßer Arbeitslohn einer gewissen Art geschickter Arbeit, deren Preis im
Arbeitsmarkt reguliert wird, wie der jeder anderen Arbeit), so wird dieser
Totalprofit nur noch bezogen in der Form des Zinses, d.h. als bloße
Vergütung des Kapitaleigentums, das nun ganz so von der Funktion im
wirklichen Reproduktionsprozesse getrennt wird wie diese Funktion, in der
Person des Managers, vom Kapitaleigentum. Der Profit stellt sich so
dar ... als bloße Aneignung fremder Mehrarbeit, ... der Mehrarbeit und
Ausbeutung von allen wirklich in der Produktion tätigen Individuen,
vom Manager bis herab zum letzten Taglöhner.
In den
Aktiengesellschaften ist die Funktion getrennt vom Kapitaleigentum, also
auch die Arbeit gänzlich getrennt vom Eigentum an den Produktionsmitteln
und an der Mehrarbeit. Es ist dies Resultat der höchsten Entwicklung der
kapitalistischen Produktion ein notwendiger Durchgangspunkt zur
Rückverwandlung des Kapitals in Eigentum der Produzenten, aber nicht mehr
als das Privateigentum vereinzelter Produzenten, sondern als das Eigentum
ihrer als assoziierter, als unmittelbares Gesellschaftseigentum.“ K. Marx,
Kapital III. MEW 25, 452f.
„Wenn die Krisen die Unfähigkeit der
Kapitalistenklasse zur weiteren Verwaltung der modernen
Produktivkräfte aufdeckten, so zeigt die Verwandlung der großen
Produktions- und Verkehrsanstalten in Aktiengesellschaften, Trusts und
Staatseigentum die Entbehrlichkeit der Kapitalisten für jenen
Zweck. Alle gesellschaftlichen Funktionen der Kapitalisten werden jetzt
von besoldeten Angestellten versehen. Der Kapitalist hat keine
gesellschaftliche Tätigkeit mehr, außer Gewinneinstreichen, Dividende
kassieren und Spielen an der Börse, wo die verschiedenen Kapitalisten
untereinander sich ihr Kapital abnehmen.“ F. Engels, Entwicklung des
Sozialismus, MEW 19, 221.
„Konzentration des Kapitals.
Akkumulation der großen Kapitalien durch Vernichtung der kleinen.
Attraktion. Entkapitalisierung der Mittelverbindungen von Kapital und
Arbeit. Es ist dies nur die letzte Potenz und Form des Prozesses, der die
Arbeitsbedingungen in Kapital verwandelt, dann das Kapital und die
Kapitalien reproduziert auf weiterer Stufenleiter, endlich die auf den
vielen Punkten der Gesellschaft gebildeten Kapitalien von ihren Besitzern
trennt und in den Händen großer Kapitalisten zentralisiert. Mit dieser
äußeren Form des Gegensatzes und Widerspruchs, die Produktion, wenn auch
in entfremdeter Form, in gesellschaftliche verwandelt. Gesellschaftliche
Arbeit und im wirklichen Arbeitsprozess Gemeinsamkeit der
Produktionsinstrumente.
Die Kapitalisten werden als Funktionäre
des Prozesses, der zugleich diese gesellschaftliche Produktion und
damit die Entwicklung der Produktivkräfte beschleunigt, ... überflüssig...
Es geht ihnen wie den Feudalen, deren Ansprüche in demselben Maß als ihre
Dienste überflüssig wurden mit dem Aufkommen der bürgerlichen
Gesellschaft, sich in bloße zeitwidrige und zweckwidrige Privilegien
verwandelten und damit ihrem Untergang entgegeneilten.“ K. Marx, Theorien
über den Mehrwert III. MEW 26.3, 309.
„Hand in Hand mit dieser
Zentralisation oder der Enteignung vieler Kapitalisten durch wenige
entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets
wachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der
Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der
Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendete Arbeitsmittel, die
Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als
Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die
Verschlingung der Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der
internationale Charakter des kapitalistischen Regimes.
Mit der
beständig abnehmenden Zahl der Kapitalherren, welche alle Vorteile
dieses Umwandlungsprozesses für sich beanspruchen und monopolisieren,
wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung,
der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellenden und durch
den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst
geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalmonopol
wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht
ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und der Vergesellschaftung
der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer
kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des
kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Enteigner werden
enteignet.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 790f.
Wo es dem
Verständnis dient, habe ich veraltete Fremdwörter, alte Maßeinheiten und
teilweise auch Zahlenangaben
modernisiert. Alle diese und andere Textteile, die nicht wörtlich
von Marx stammen, stehen in kursiver Schrift.
Wal Buchenberg,
10.4.2002
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