Ausländer in Deutschland
Die BRD ist „das
zweitgrößte Einwanderungsland der Welt“. LitDok. 1998/99
a-803. „Stabilität und Wachstum von Großstädten hängen seit jeher von
der Zuwanderung ab. Kamen früher die Zuwanderer ‚vom Land’, so kommen sie
heute und zukünftig aus dem Ausland.“ Lit.dok. 99/2000-2, b-609. „Seit
1988 kamen 1,1 Millionen Übersiedler aus der ehemaligen DDR, 1,35
Millionen Aussiedler aus den ehemaligen Ostblockstaaten und mehr als 1,8
Millionen Asylbewerber in die alte Bundesrepublik; insgesamt also über 4,2
Millionen Personen. ... Unter den insgesamt zugewanderten 2,1 Millionen
potentiell Erwerbstätigen hatten ... 1,4 Millionen Personen bis zum
Jahresende 1992 einen Arbeitsplatz gefunden.“. LitDok. 1993/94
a-1411.
„Derzeit leben etwa 100 Millionen Personen in Ländern, in
denen sie bei Geburt nicht Staatsbürger waren.“ Schweizerische Zeitschrift
für Volkswirtschaft und Statistik, Vol. 129, No. 3, 1993, S.
229-255.
Ausländer in Deutschland sind Menschen dritter Klasse,
denen nicht einmal die dürftigen politischen Rechte zugestanden werden,
die wir Einheimischen haben. Es sind Menschen dritter Klasse, die die
schmutzigsten und schwersten Arbeiten zu Billiglöhnen erledigen. Es
sind Menschen dritter Klasse, denen oft die dürftigsten
Ausbildungsmöglichkeiten verweigert werden. Schilys „Gesetzespaket zur
inneren Sicherheit“ stellt die Ausländer in Deutschland pauschal unter
Verdacht kriminell oder terroristisch zu sein. Ausländer in Deutschland
sind nicht nur moderne Sklaven als Lohnarbeiter, sie sind Aussätzige als
Mitbürger. Mit den Ausländern traut sich unser herrschende Klasse
umzuspringen, wie sie es sich bei uns deutschen Untertanen nicht mehr
traut. An der Lage der Ausländer sehen wir, wie brutal und unmenschlich
unsere herrschende Klasse immer und überall dort ist, wo sie nicht durch
sozialen und politischen Widerstand in Schach gehalten wird.
1.
Ausländer erledigen meist die schmutzigsten und schwersten
Arbeiten. „Die ausländischen Beschäftigten unterscheiden sich in
ihrer Struktur und ihren Berufsverläufen erheblich von den deutschen
Beschäftigten. Sie sind überwiegend als un- und angelernte Arbeiter im
produzierenden Gewerbe tätig.“ LitDok. 1998/99 a-1643.
„...belegen,
dass ethnische Minderheiten im Vergleich zu Deutschen besonders häufig von
einer inadäquaten Beschäftigung betroffen sind.“ LitDok. 1998/99 a-1644.
„Den Einwanderern stehen viel weniger Berufsgruppen offen als der
Gesamtheit der Erwerbstätigen, da bei ersteren der Eintritt in die
Arbeitswelt fast ausschließlich über eine Beschäftigung als
nichtqualifizierter Arbeiter erfolgt.... Wenn sich ihnen Chancen auf einen
sozialen Aufstieg bieten, sind diese wesentlich geringer, auch bei
gleichwertiger Ausbildung.... Der Eintritt in den Arbeitsmarkt ist für die
‚zweite Generation‘ nach wie vor schwierig, die stärker als die anderen
Jugendlichen von der Arbeitslosigkeit betroffen ist.“ LitDok. 1998/99 a-1646.
Der
Anteil der Ausländer an den Lohnarbeitern in Deutschland betrug 1995: 9,4
%. Ausländische Arbeiter in schlecht bezahlten Berufe und in Berufen mit
hohem Gesundheitsrisiko sind deutlich überproportioniert: Der
Ausländeranteil beträgt bei den - Schweißern: 28,3
%, - Hilfsarbeitern: 23,9 %, - Bergleuten: 21,7
%, - Reinigungsberufen: 21,7%. Auch die Arbeitslosigkeit der
ausländischen ArbeiterInnen ist immer höher als der deutsche
Durchschnitt.
„Empirical data on major
cities in advanced economies ... reveal that there is an ongoing demand
for immigrant labour and a continuing stream of employment opportunities
which do not require high educational levels and which pay low wages. It
is this ... category of jobs that immigrants have tended to fill in recent
decades.“ LitDok. 1998/99 a-1648.
Die Immigranten übernehmen
die unfallträchtigen Arbeitsplätze: „However, the employment of
guestworkers has a strong positive effect on the job safety of natives.
The estimates imply that a 1 percent increase in the employment of
guestworkers is associated with a 1,7 percent decrease of less severe
accidents and a 1,3 percent decrease of severe accidents of natives.“
Lit.dok. 99/2000-1, a-1029.
„Die Anwerbung ausländischer
Arbeitskräfte in den 60er und 70er Jahren konzentrierte sich auf die
Anwerbung von jungen und gesunden Personen. Sie arbeiteten häufig in
Berufen, die mit besonderen gesundheitlichen Belastungen verbunden waren.
Heute ist der Gesundheitszustand dieser Arbeiter deutlich schlechter als
der Durchschnitt.“ LitDok. 1993/94 a-3359.
2. Ausländer arbeiten
meist für Billiglöhne und drücken auf das Lohnniveau. „ausländische
Arbeiter verdienen 20 bis 25 % weniger als deutsche Arbeiter. Bei den
Angestellten sind die Unterschiede nicht erheblich.“ LitDok. 1993/94
a-3357.
„Es zeigt sich, dass der Lohn für vergleichbare Arbeiten
für Ausländer auch dann niedriger ist als für deutsche, wenn „Unterschiede
in der Ausbildung, Berufserfahrung, Arbeitszeit und der Erwerbsbeteiligung
bereinigt“ werden.“ LitDok. 1993/94 a-1227.
„Am Jahresende
1990 erhielten 1,8 Millionen Bedürftige in 1,0 Millionen Haushalten
laufende Hilfe zum Lebensunterhalt. Darunter Deutsche: 1,3 Millionen. Die
Zahl der ausländischen Sozialhilfeempfänger stieg um 16,8 % auf 48300 an
(27 % der Sozialhilfeempfänger) und lag um fast das Siebenfache über dem
Stand von 1980.“ LitDok. 1993/94 a-3029.
„In den letzten zwei
Jahrzehnten wuchs in den USA sowohl der Import aus Billiglohnländern sowie
die Immigration von gering qualifizierten Arbeitskräften. Gleichzeitig
sank das Lohnniveau der unqualifizierten Lohnarbeiter in den USA deutlich
im Vergleich zum Lohnniveau der qualifizierten Arbeit.“ LitDok. 1998/99
b-489.
3. Ausländer leiden unter einem besonders hohen
Arbeitsplatzrisiko. „Wenn ein Branche schrumpft, wirken
Selektionsmechanismen.... Im Schiffbau wurden ausländische Arbeitnehmer
verdrängt, die deutsche (ältere) Stammbelegschaft dagegen so weit wie
möglich in den Betrieben gehalten. Jüngere Arbeitnehmer verließen die
Betriebe oder mussten wie verlassen, wurden aber auch bei Neueinstellungen
bevorzugt...“LitDok. 1993/94 a-2185.
4. Ausländern werden oft
die dürftigsten Ausbildungsmöglichkeiten verweigert. „Die meisten
männlichen Jugendlichen verfügen über die formale Voraussetzung für einen
Ausbildungsberuf, haben aber dennoch wenig Chancen auf dem
Ausbildungsstellenmarkt... Bei der Vorauswahl über die Eignungstests, das
Vorstellungsgespräch bis hin zur Einstellungsentscheidung werden
offensichtlich Mechanismen wirksam, die junge Migranten und Frauen
insbesondere benachteiligen.“ LitDok. 1998/99 a-1642.
„Als
Ergebnis der Untersuchung zeigt sich, dass der zu konstatierende
Qualifikationsanstieg unter der ausländischen Arbeitsbevölkerung in
Deutschland ... primär eine direkte oder indirekte Folge der vermehrten
Zuwanderung höherqualifizierter Ausländer gewesen ist. Dagegen lässt sich
unter den neu in den deutschen Arbeitsmarkt eintretenden Ausländern der
zweiten Generation ... kein Qualifikationsanstieg feststellen.“ LitDok.
1998/99 a-1651.
„Junge Erwachsene ohne Berufsausbildung rekrutieren
sich überproportional aus der Gruppe ausländischer Jugendlicher (32,7 %
gegenüber 8,1 % der deutschen Jugendlichen)." LitDokAB 2000,
b-824.
„Man könnte sagen, dass nicht nur Kapital, sondern auch
Arbeiter, in Form der Emigration, jährlich aus England exportiert werden.“
K. Marx, Kapital I, MEW 23, 639, Anm. 69. „Die Kunst ist, ...
Habenichtse ... zu importieren und so dem Herrn Kapitalisten seinen
Lohnarbeitsmarkt voll zu halten.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23,
800.
Soweit nicht anders angegeben stammen Daten und Zitate aus:
Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der
Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrg. www.marx-forum.de
Arbeitswelt-Trends
Zur Politischen Ökonomie der
Ausländerfeindlichkeit |