Dieser Krieg ist Terror! Es ist die
Sichtweise der Pfaffen und Richter, denen es um die Verurteilung von
Einzelpersonen geht, nach Motiven und Absichten zu fragen. Vor der
Geschichte zählen keine guten oder schlechten Absichten, sondern nur
positive oder negative Wirkungen, Resultate. Vieles Schlechte in der
Geschichte wurde in bester Absicht getan. Bei Hegel ist es das Böse, das
Negative, das den Fortschritt der Geschichte bringt. Hatte Hitler böse
Absichten? Er wollte den Herrschenden in Deutschland zur Weltherrschaft
verhelfen und hat es dahin gebracht, dass alle deutschen
Weltherrschaftsträume dauerhaft zerstört worden sind, so dass heute unser
Abkanzler Schröder um die Beteiligung deutscher Soldaten bei der geplanten
Neuordnung der Welt betteln muss. Im Arbeitsprozess haben die Menschen
gelernt, auch die Wirkungen zu erreichen, die sie beabsichtigen. Das
fertige Arbeitsprodukt ist die Verwirklichung, die Vergegenständlichung
des Arbeitsplanes. Im historischen Prozess der Menschen jedoch stimmten
bisher die nachträglichen Resultate noch nie mit den vorherigen Absichten
und Plänen der handelnden Menschen überein. Die USA bereiten einen
Weltkrieg vor. Die Motive und Absichten, die sie dabei verfolgen, mögen
gut oder böse, wahr oder gelogen sein. Fest steht, dass die Mittel, die
sie einsetzen, nicht das bringen werden, was uns versprochen wird: Falls
Militärschläge, Bespitzelung und Polizeiwillkür mehr Sicherheit
produzierten, dann wäre Israel das Land, in dem sich am sichersten leben
lässt. Die USA und Großbritannien schießen in Afghanistan mit Raketen,
die vielleicht 700.000 Euro kosten auf Lehmbauten, die vielleicht 5000
Euro kosten. Wer außer den Rüstungsindustriellen kann dabei
gewinnen? Der „Krieg gegen den Terror“ bekämpft den individuellen und
lokal begrenzten Terror mit breitflächigem staatlichem und militärischem
Terror. Dieser Krieg ist ein ungerechter Krieg auf beiden Seiten. Weder
die USA, noch die Taliban und andere „Glaubenskrieger“ können Verbündete
der europäischen Lohnarbeiter oder der Linke sein. In diesem Krieg
können alle nur verlieren. Die kriegführenden Regierungen und Länder
werden sowohl Wirtschaftskraft wie Ansehen verlieren, wir „Unbeteiligte“
tragen alle wirtschaftlichen Kosten und leiden unter verstärkter
Bespitzelung und Unterdrückung. Wal Buchenberg, 11.10.2001. |