Arbeitsteilung 

betriebliche Arbeitsteilung - gesellschaftliche Arbeitsteilung - internationale Arbeitsteilung

1. betriebliche Arbeitsteilung:

„Neue Marktbedingungen, lean production und Gruppenarbeit in den Unternehmen (machen) breite Aufgabenzuschnitte und Selbstverantwortlichkeit erforderlich...“ LitDok. 1998/99 a-590.

& Unternehmensgröße: „Mit steigender Betriebsgröße fällt die Zufriedenheit hinsichtlich beinah aller erfragten Aspekte der Berufstätigkeit (Aufstiegsmöglichkeiten, Betriebsklima, Art und Inhalt der Tätigkeit, Arbeitsbelastung, Möglichkeiten die eigenen Fähigkeiten anzuwenden) zum Teil beträchtlich.... Mit der Arbeitszufriedenheit sinkt ... in den Großbetrieben auch die Arbeitsmotivation und damit die Arbeitseffizienz. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, versuchen Großbetriebe.... die Produktivität durch den Abbau der Arbeitsteilung zu fördern.“ LitDok. 1998/99 a-1472.

 2. gesellschaftliche Arbeitsteilung:
1991:
„Von insgesamt 37,4 Mill. Erwerbstätigen üben knapp ein Fünftel (7,1 Mill.) vorwiegend Tätigkeiten aus, die sich mit der Herstellung von Produkten befassen... Alle übrigen Erwerbstätigen, also rund 80 % sind mit Dienstleistungen im weitesten Sinne befasst. Hierher gehören u.a. Tätigkeiten wie Maschinen warten (8 %), Reparieren (7 %), Handel treiben (10 %), Forschen (5 %), Ausbilden (12 %) oder Büroarbeiten (17 %).“LitDok. 1993/94 a-1516.
„Gewinner des Strukturwandels sind technische Berufe und Dienstleistungsberufe, während die Zahl der Arbeitsplätze in der industriellen Fertigung zurückgeht.“ LitDok. 1998/99 a-540.

Verteilung von Hand- & Kopfarbeit:  "... dürfte der Bedarf an Akademikern bis zum Jahre 2010 weiter ansteigen; der gesamtwirtschaftliche Akademisierungsgrad der Erwerbstätigen würde sich dann ... auf bis zu 18 % erhöhen.“ LitDok. 1998/99 a-1453. "Die Zahl der Erwerbstätigen mit Hochschulabschluss ist zwischen 1961 und 1988 von 770000 auf mehr als 3,1 Millionen angestiegen. Der Anteil der Erwerbstätigen mit Hochschulabschluss an allen Erwerbstätigen (=Akademikerquote) hat sich von knapp 3 % auf über 11 % erhöht. Mit einem weiteren Anstieg ist zu rechnen. Die Erwerbs- und Einkommensaussichten bei der einen oder anderen Akademikergruppe verschlechtert sich tendenziell." 3.Ergänzg 93 1-219.

Arbeitslosigkeit: „Die hohe Arbeitslosigkeit kann kaum abgebaut werden. Dies wird vor allem die wenig qualifizierten Beschäftigten treffen, da die relativen Anteile hochqualifizierter Arbeit weiterhin zunehmen.“ LitDok. 1998/99 a-545.

Informationsberufe (IT): „Informationsberufe“ = „Berufsgruppen mit mehr als 70 % informationsrelevanten Tätigkeiten“ LitDok. 1993/94 a-1330.

 3. internationale Arbeitsteilung (Globalisierung):
„the study finds a significant increase in world income inequality ... particularly during the 1980s.“
LitDok. 1998/99 a-704.

In den westlichen Industrienationen sank der Anteil der Industrie am BSP. Dagegen stieg der Anteil der Industrie am BSP in Südostasien, „das dadurch sein Gewicht an der weltweiten Produktion von Industriegütern auf Kosten der OECD-Länder steigern konnte.“ LitDok. 1998/99 a-669.Härtel, Hans-Hagen u.a.: Grenzüberschreitende Produktion und Strukturwandel. Globalisierung der deutschen Wirtschaft. Nomos Verlag 1996, 468 S. (HWWA-Institut für Wirtschaftsforschung Hamburg). LitDok. 1998/99 a-659.

„Die zunehmende Internationalisierung der Produktion infolge der Direktinvestionsflüsse in die Schwellen- und Entwicklungsländer des Südens hat ... verteilungspolitische Konsequenzen im Norden. Die Marktöffnung bewirkt... im allgemeinen ... eine Einkommensumverteilung ... zugunsten der Faktoren, mit denen diese Länder reichlich ausgestattet sind, also Kapital und qualifizierte Arbeit, zu Lasten der vergleichsweise knapperen Faktoren, besonders der unqualifizierten Arbeit, .... dass also die Lohn- und Beschäftigungssituation einfacher Arbeit in Mitleidenschaft gezogen wird. .... Es spricht vieles dafür, dass die Haupterklärung für die Arbeitsmarktprobleme des Nordens ... beim technisches Fortschritt zu finden sind.“  LitDok. 1998/99 a-685 (Technischer Fortschritt und Auslagerung von einfacher Arbeit sind aber nicht zwei voneinander getrennte Dinge, wie dieser Autor meint, sondern der technische Fortschritt im Inland wird gerade durch die Auslagerung von arbeitsintensiver Massengüterproduktion beschleunigt. Beides zusammen hat aber negative Effekte auf die Nachfrage nach Arbeitskraft. w.b. Der folgende Autor hat davon immerhin eine Ahnung:) „In den meisten Industrieländern zeichnet sich der Arbeitsmarkt seit Ende der siebziger Jahre durch eine deutliche Zunahme der Disparitäten der Löhne und der Arbeitslosenquoten zwischen den qualifizierten und nichtqualifizierten Arbeitnehmern aus. Der technische Fortschritt und die Zunahme des weltweiten Handels scheinen die zwei plausibelsten Faktoren zur Erklärung dieser Entwicklung zu sein.“ LitDok. 1998/99 a-686

aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrg.