Teilzeitarbeit

Teilzeitarbeit ist meist Arbeit in einer besonderen familiären oder beruflichen Notlage. Ein hoher Anteil an TeilzeitarbeiterInnen ist höchstens für die Kapitalisten ein Grund zur Freude.

Teilzeitarbeit: „Die Teilzeitbeschäftigungen entsprechen individuellen Situationen, die von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sind. Neben den Frauen, die einer an den Schulrhythmus angepassten Teilzeitbeschäftigung nachgehen, gibt es alle diejenigen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, die traditionell den Frauen vorbehalten ist und nur wenige Arbeitsstunden umfasst, beispielsweise die Verkäuferinnen oder Reinemachefrauen. Teilzeitbeschäftigt sind auch Jugendliche, die auf diesem Weg zu einer Arbeit gelangen, oder ältere Arbeitnehmer, die auf diese Weise schrittweise aus dem Erwerbsleben ausscheiden können. Die Teilzeitbeschäftigung unterliegt oftmals starreren Arbeitsbedingungen als die Vollzeitbeschäftigung. ... In dieser Hinsicht spiegelt der hohe Anteil der erzwungenen Teilzeitbeschäftigungen vielleicht .... eine Ablehnung der damit verbundenen Nachteile hinsichtlich der Arbeitsstunden, der Entlohnung und des Status wieder. .... (Teilzeitarbeit) könnte von immer mehr Arbeitnehmern als eine minderwertige Form der Beschäftigung betrachtet werden, der man in Ermangelung einer besseren Arbeit nachgeht.“  Lit.dok. 99/2000-1, a-581.

Teilzeitarbeit: „Während weibliche Teilzeitbeschäftigte zu großen Teilen aufgrund der Familienverantwortung und vor dem Hintergrund eines Einkommens aus vollzeitiger Erwerbsarbeit ihres Mannes die eigene Arbeitszeit auf Teilzeitniveau reduzieren, spielt ... das für Männer keine nennenswerte Rolle. ... Teilzeitarbeit ist für Männer somit eher eine Not- und Übergangslösung. Als dauerhafte Form der Erwerbsbeteiligung wird sie nur selten akzeptiert.“ Lit.dok. 99/2000-2, b-1432.

aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrg.

Teilzeitarbeit mit Niedrigbezahlung nimmt zu: "Es wird festgestellt, dass der Anteil der Teilzeitbeschäftigten in den 1990er Jahren im Westen und im Osten stetig gestiegen ist. In Westdeutschland erreichte er im Mai 2000 21,5%, in Ostdeutschland 12,6%. Frauen waren mit einem Anteil von 87% besonders stark vertreten." LitDokAB S 4 (1999-2003), Nr. 1-27.

Teilzeit/Arbeitsvolumen: "Vollbeschäftigte tragen immer weniger, Teilzeitbeschäftigte immer mehr zum Arbeitsvolumen bei. ... Bei den Männern war in den 90er Jahren die Entwicklung von Arbeitnehmerzahl und Arbeitsvolumen parallel von fast identischem Rückgang geprägt. ... Bei den Frauen dagegen überzeichnet die alleinige Betrachtung der Personenkomponente mit ihrem starken Anstieg in diesen Jahren, der ja allein im Teilzeitbereich stattgefunden hat, ihre Beteiligung an der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsnachfrage. Erst die Hinzunahme der Arbeitszeitkomponente und das dann resultierende Arbeitsvolumen zeigt, dass hier auch bei den Frauen eine Abnahme stattgefunden hat – wenn auch bei weitem nicht in dem Maße wie bei den Männern." LitDokAB S 4 (1999-2003), Nr. 1-79.