Die Amerikanisierung des Irak ist gescheitert.

Unter der Fahne von "Demokratie und Freiheit" wollten die USA ihre alleinige Hegemonie im Nahen Osten errichten. Die Fahne ist zerfleddert. Die USA hatten zwar bei der Besetzung des Irak militärisch leichtes Spiel, aber anschließend wurde keines der amerikanischen Ziele erreicht: Weder finden die US-Besatzer breite Zustimmung bei den Irakern, noch sank der Ölpreis nennenswert, noch wurde die lahmende US-Wirtschaft angekurbelt, noch taugt ein mit gewaltiger Mühe unter amerikanischer Kontrolle gehaltener Irak dazu, die iranischen Ayatollahs, die Palästinenser, saudi-arabische Ölscheichs und islamische Heißsporne zu beeindrucken.

"Das US-Haushaltsdefizit könnte nach einem kürzlich vorgelegten Bericht des Kongresses im nächsten Jahr auch wegen des Irak-Einsatzes auf einen Rekordwert von 480 Mrd. Dollar ansteigen. Ein derart großes Haushaltsloch dürfte Präsident George W. Bush vor den Wahlen 2004 fiskalpolitisch weiter in die Defensive drängen." (ftd, 3.9.03)

Eine andere Studie des US-Kongresses kommt zu dem Schluss, dass die US-Truppenstärke im Irak von heute 180.000 Soldaten auf 38.000 bis 64.000 Soldaten reduziert werden müsse. (ftd, 3.9.03)

 Jetzt soll die UNO der US-Regierung aus der Patsche helfen: Wie die "New York Times" berichtete, will die US-Regierung in Kürze damit beginnen, einen entsprechenden Entwurf für eine Sicherheitsratsresolution in Umlauf zu bringen. "Die Entschließung solle es mehr Staaten als bisher ermöglichen, sich militärisch oder finanziell in Irak zu engagieren." (ftd, 3.9.03)

Die UNO - und innerhalb der UNO der UN-Sicherheitsrat - ist ein Aufsichtsrat des globalen Kapitalismus, wo in normalen Zeiten die Großmächte der Welt ihre Herrschafts-Interessen aufeinander abstimmen. Wer meint, er könne mithilfe der UNO die US-Hegemonie zügeln, der macht sich und das eigene Land zum Mitspieler im Weltmachpoker.

Amy go home! US-Truppen raus aus dem Irak!

Hände weg vom Irak!

Wal Buchenberg, 3.9.03.