Globale Zahlungsbilanz

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Die Zahlungsbilanz eines Landes gibt Auskunft über den Geld- und Warenverkehr mit dem Ausland.

Im globalen Vergleich zeigt sich:
Die traditionellen (bzw. ehemaligen) Wirtschaftszentren USA und Großbritannien haben eine negative Zahlungsbilanz. Vereinfacht gesprochen konsumieren sie mehr als sie produzieren.

Dagegen haben einige Peripheriestaaten (Ölexportierende Länder, Asien und China) sowie die zwei Mittelmächte (Japan und Deutschland) eine positive Zahlungsbilanz. Sie produzieren mehr als sie selber (im Land) verbrauchen.

Die "Peripheriestaaten" und die beiden "Mittelmächte Japan und Deutschland decken ein breites Produktionsspektrum ab:
- Rohstoffe (Erdölexportierende Staaten)
- Kapitalgüter und hochwertige Konsumgüter (Deutschland, Japan)
- einfache Konsumgüter (China, Ostasien).

Die "Exportstaaten" müssen aber den "Königsstaaten" das Geld für die Waren leihen, die sie dorthin exportieren.
Die Zinsen, die die "Königsstaaten" für ihre "Konsumkredite" zahlen sind ein Strafzoll für mangelnde Konkurrenzfähigkeit. Ob sie ihre Schulden zurückzahlen wollen oder zurückzahlen können, ist mehr als fraglich.

Es ist nicht wahrscheinlich, dass die (ehemaligen) "Königsstaaten" USA und Großbritannien jemals wieder eine positive Handelsbilanz erreichen. Sie werden ihre Auslands-Schulden nicht durch eigene Exportanstrengungen abtragen können. Dazu fehlen ihnen seit längerem konkurrenzfähige Produktionsanlagen.
Es bleibt ihnen (außer dem schleichenden oder akuten Bankrott) nur die Möglichkeit, dass sie Werte im eigenen Land (Boden, Gebäude, Produktionsanlagen) an ihre Gläubigerstaaten verkaufen.

Wal Buchenberg, 26.10.2009