Zirkulationsarbeit und Zirkulationskosten

 

1. Zirkulation und Produktion im Kreislauf des Kapitals

„Das Kapital als sich verwertender Wert umschließt nicht nur Klassenverhält­nisse, einen bestimmten gesellschaftlichen Charakter, der auf dem Dasein der Ar­beit als Lohnarbeit ruht. Es ist eine Bewegung, ein Kreislaufprozess durch verschiedene Stadien, der selbst wieder drei verschiedene Formen des Kreislaufprozesses einschließt. Es kann daher nur als Bewegung und nicht als ruhendes Ding begriffen werden.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 109.

„Der Kreislaufprozess des Kapitals geht vor sich in drei Stadien, welche, nach der Darstellung des ersten Bandes, folgende Reihe bilden:

Erstes Stadium: Der Kapitalist erscheint auf dem Warenmarkt und Arbeitsmarkt als Käufer; sein Geld wird in Ware umgesetzt oder macht den Zirkulationsakt G – W durch.

Zweites Stadium: Produktive Konsumtion der gekauften Waren durch den Ka­pitalisten. Er wirkt als kapitalistischer Warenproduzent; sein Kapital macht den Produktionsprozess durch. Das Resultat ist: Ware von mehr Wert als dem ihrer Produk-tionselemente.

Drittes Stadium: Der Kapitalist kehrt zum Markt zurück als Verkäufer; seine Ware wird in Geld umgesetzt oder macht den Zirkulationsakt W – G durch.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 31.

„Nur in der Einheit der drei Kreisläufe ist die Kontinuität des Gesamtprozesses verwirklicht ... Das gesellschaftliche Gesamtkapital besitzt stets diese Kontinuität, und ... sein Prozess besitzt stets die Einheit der drei Kreisläufe.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 108f.

„Die Zirkulation ist ebenso notwendig bei der Warenproduktion wie die Produktion selbst, also die Zirkulationsagenten ebenso nötig wie die Produktionsagenten.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 129.
„Im weitern Sinn ist der ganze Produktionsprozeß und jedes Moment desselben, wie der Zirkulation − soweit es stofflich betrachtet wird, nur Produktionsmittel für das Kapital, für das nur der Wert als Selbstzweck existiert.“ K. Marx, Grundrisse..., MEW 42, 590.

 

 

 

Grafik: Kreislauf des Kapitals




 

2. Kosten der Zirkulation

2.1. Kaufmännische Zirkulationskosten

„Bei dem Kaufmannskapital haben wir es ... mit einem Kapital zu tun, das am Profit teilnimmt, ohne an seiner Produktion teilzunehmen. Es ist also jetzt nötig, die frühere Darstellung zu ergänzen.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 295.

„Wie das industrielle Kapital nur Profit realisiert, der als Mehrwert schon im Wert der Ware steckt, so das Handelskapital nur, weil der ganze Mehrwert oder Profit noch nicht realisiert ist in dem vom industrielle Kapital realisierten Preis der Ware.

Der Verkaufspreis des Kaufmanns steht so über dem Einkaufspreis, ... weil dieser unter dem Totalwert steht.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 297.

„In der ergänzenden Ausgleichung der Profite durch die Dazwischenkunft des Kaufmannskapitals zeigte sich, dass in den Wert der Ware kein zusätzliches Element eingeht für das vorgeschossene Geldkapital des Kaufmanns, dass der Zuschlag auf den Preis, wodurch der Kaufmann seinen Profit macht, nur gleich ist dem Wertteil der Ware, den das produktive Kapital im Produktionspreis der Ware nicht berechnet ... hat.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 298.

„Dies ist jedoch nur richtig, wenn wie bisher angenommen wird, dass der Kaufmann keine Unkosten hat oder dass er außer dem Geldkapital, das er vorschießen muss, ... kein anderes Kapital, zirkulierendes oder fixes, im Prozess ... des Kaufens und Verkaufens vorzuschießen hat. Dem ist jedoch nicht so, wie man gesehen hat bei Betrachtung der Zirkulationskosten (Buch II, Kap. VI).“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 299.

„Welcher Art immer diese Zirkulationskosten sein mögen; ob sie aus dem rein kaufmännischen Geschäft als solchem entspringen, also zu den spezifischen Zirkulationskosten des Kaufmanns gehören; oder ob sie Posten vorstellen, die aus nachträglichen, innerhalb des Zirkulationsprozesses hinzukommenden Produktionsprozessen, wie Spedition, Transport, Aufbewahrung etc. entspringen: sie unterstellen auf der Seite des Kaufmanns, außer dem im Warenkauf vorgeschossenen Geldkapital, stets ein zusätzliches Kapital, das in Ankauf und Zahlung dieser Zirkulationsmittel vorgeschossen war.

Soweit dies Kostenelement aus zirkulierendem Kapital besteht, geht es ganz, soweit aus fixem Kapital, geht es nach Maßgabe seines Verschleißes als Zusatzelement in den Verkaufspreis der Waren ein; ...

Ob aber zirkulierend oder fix, dies ganze zusätzliche Kapital geht ein in die Bildung der allgemeinen Profitrate.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 299.

„Die rein kaufmännischen Zirkulationskosten (also mit Ausschluss der Kosten für Spedition, Transport, Aufbewahrung etc.) lösen sich auf in die Kosten, die nötig sind, um den Wert der Ware zu realisieren, ihn, sei es aus Ware in Geld oder aus Geld in Ware zu verwandeln, ...

Alles dies findet sich im eigentlichen Großhandel, wo das kaufmännische Kapital am reinsten und am wenigsten verquickt mit anderen Funktionen erscheint. ...

Die Kosten, die wir hier betrachten, sind die des Kaufens und die des Verkaufens. Es ist schon früher bemerkt worden, dass sie sich auflösen in Rechnen, Buchführen, Markten, Korrespondenz etc.

Das konstante Kapital, das dazu erforderlich ist, besteht in Kontor, Papier, Porto etc. Die anderen Kosten lösen sich auf in variables Kapital, das in Anwendung kaufmännischer Lohnarbeiter vorgeschossen wird. ... Diese sämtlichen Kosten werden nicht gemacht in der Produktion des Gebrauchswerts der Waren, sondern in der Realisation ihres Werts; sie sind reine Zirkulationskosten. Sie gehen nicht ein in den unmittelbaren Produktionsprozess, aber in den Zirkulationsprozess, daher in den Gesamtprozess der Reproduktion.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 299f.

 

2.2. Zirkulationskosten durch den Geldverkehr

„Ein bestimmter Teil des Kapital muss beständig als Schatz, potenzielles Geldkapital, vorhanden sein: Reserve von Kaufmitteln, Reserve von Zahlungsmitteln, unbeschäftigtes, in Geldform seiner Anwendung harrendes Kapital; und ein Teil des Kapitals strömt beständig in dieser Form zurück. Dies macht, außer Einkassieren, Zahlen und Buchhalten, Aufbewahrung des Schatzes nötig, was wieder eine besondere Operation ist.

Es ist also in der Tat die beständige Auflösung des Schatzes in Zirkulationsmittel und Zahlungsmittel und seine Rückbildung aus im Verkauf erhaltenem Geld und fällig gewordener Zahlung; diese beständige Bewegung des als Geld existierenden Teils des Kapitals, getrennt von der Kapitalfunktion selbst, diese rein technische Operation ist es, die besondere Arbeit und Kosten verursacht – Zirkulations-kosten.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 328.

„Die Teilung der Arbeit bringt es mit sich, dass diese technischen Operationen, die durch die Funktionen des Kapital bedingt sind, soweit wie möglich für die ganze Kapitalistenklasse von einer Abteilung von Agenten oder Kapitalisten als ausschließliche Funktionen verrichtet werden oder sich in ihren Händen konzentrieren.

Es ist hier, wie beim Kaufmannskapital, Teilung der Arbeit in doppeltem Sinn. Es wird besonderes Geschäft, und weil es als besonderes Geschäft für den Geldmechanismus der ganzen Klasse verrichtet wird, wird es konzentriert auf großer Stufenleiter ausgeübt; und nun findet wieder Teilung der Arbeit innerhalb dieses besonderen Geschäfts statt, sowohl durch Spaltung in verschiedene voneinander unabhängige Zweige, wie durch Ausbildung des Einzelbetriebs innerhalb dieser Zweige (große Büros, zahlreiche Buchhalter und Kassierer, weit getriebene Arbeitsteilung).

Auszahlung des Geldes, Einkassierung, Ausgleichung der Bilanzen, Führung laufender Rechnungen, Aufbewahren des Geldes etc., getrennt von den Akten, wodurch diese technischen Operationen nötig werden, machen das in diesen Funktionen vorgeschossene Kapital zum Geldhandlungskapital (= Bankkapital).“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 328f.

„Die verschiedenen Operationen, aus deren Verselbständigung zu besonderen Geschäften der Geldhandel entspringt, ergeben sich aus den verschiedenen Bestimmtheiten des Geldes selbst und aus seinen Funktionen, die also auch das Kapital in der Form von Geldkapital durchzumachen hat.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 329.

„Ich habe früher darauf hingewiesen, wie das Geldwesen überhaupt sich ursprünglich entwickelt im Produktenaustausch zwischen verschiedenen Gemeinwesen. Es entwickelt sich der Geldhandel, der Handel mit der Geldware, daher zunächst aus dem internationalen Verkehr. Sobald verschiedene Landesmünzen existieren, haben die Kaufleute, die in fremden Ländern einkaufen, ihre Landesmünze in die Lokalmünze umzusetzen, und umgekehrt oder auch verschiedene Münzen gegen ungemünztes reines Silber oder Gold als Weltgeld. Daher das Wechselgeschäft, das als eine der naturwüchsigen Grundlagen des modernen Geldhandels zu betrachten ist.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 329.

„Wie die ganze Geldzirkulation in ihrem Umfang, ihren Formen und ihren Bewegungen bloßes Resultat der Warenzirkulation ist, die vom kapitalistischen Standpunkt aus selbst nur den Zirkulationsprozess des Kapitals darstellt (...), so versteht es sich ganz von selbst, dass der Geldhandel nicht ... die Geldzirkulation vermittelt.

Diese Geldzirkulation selbst, als ein Element der Warenzirkulation, ist für ihn gegeben. Was er vermittelt, sind ihre technischen Operationen, die er konzentriert, abkürzt und vereinfacht.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 333.

„Der Geldhandel bildet nicht die Schätze, sondern liefert die technischen Mittel, um diese Schatzbildung, soweit sie freiwillig ist (also nicht Ausdruck von unbeschäftigtem Kapital oder von Störung des Reproduktionsprozesses), auf ihr ökonomisches Minimum zu reduzieren, indem die Reservefonds für Kauf- und Zahlungsmittel, wenn sie für die ganze Kapitalistenklasse verwaltet werden, nicht so groß zu sein brauchen, als wenn sie von jedem Kapitalisten besonders verwaltet werden.

Der Geldhandel kauft nicht die edlen Metalle, sondern vermittelt nur ihre Verteilung, sobald der Warenhandel sie gekauft hat.

Der Geldhandel erleichtert die Ausgleichung der Bilanzen, soweit das Geld als Zahlungsmittel fungiert, und vermindert durch den ... Mechanismus dieser Ausgleichungen die dazu nötige Geldmasse; aber er bestimmt weder den Zusammenhang noch den Umfang der wechselseitigen Zahlungen. ...

Soweit das Geld als Kaufmittel zirkuliert, sind Umfang und Anzahl der Käufe und Verkäufe durchaus unabhängig vom Geldhandel. Er kann nur die technischen Operationen, die sie begleiten, verkürzen, und dadurch die Masse des zu ihrem Umschlag nötigen baren Geldes vermindern.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 333f.

„Der Geldhandel in der reinen Form, worin wir ihn hier betrachten, d. h. getrennt vom Kreditwesen, hat es also nur zu tun mit der Technik eines Moments der Warenzirkulation, nämlich der Geldzirkulation und den daraus entspringenden verschiedenen Funktionen des Geldes.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 334.

„Dies unterscheidet den Geldhandel wesentlich vom Warenhandel, der die Verwandlung der Ware und den Warenaustausch vermittelt oder selbst diesen Prozess des Warenkapitals als Prozess eines vom industriellen Kapital gesonderten Kapitals erscheinen lässt. Wenn daher das Warenhandlungskapital eine eigene Form der Zirkulation zeigt, G – W – G, wo die Ware zweimal die Stelle wechselt und dadurch das Geld zurückfließt, ... so kann keine solche besondere Form für das Geldhandlungskapital nachgewiesen werden.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 334.

„Soweit Geldkapital in dieser technischen Vermittlung der Geldzirku-lation von einer besonderen Abteilung Kapitalisten vorgeschossen wird ..., ist die allgemeine Form des Kapitals G – G' auch hier vorhanden. ... Aber die Vermittlung von G – G' bezieht sich hier nicht auf die sachlichen, sondern nur auf die technischen Momente der Verwandlung.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 334.

 

2.3. Zirkulationskosten durch Versicherung

„Ganz verschieden, sowohl vom Ersatz des Verschleißes wie von den Arbeiten der Erhaltung und Reparatur ist die Versicherung, die sich auf Zerstörung durch außerordentliche Naturereignisse, Feuersbrunst, Überschwem­mungen etc. bezieht. Diese muss aus dem Mehrwert gutgemacht werden und bil­det einen Abzug von demselben. Oder, vom Standpunkt der ganzen Gesellschaft betrachtet: Es muss eine beständige Überproduktion stattfinden, d. h. Produktion auf größerer Stufenleiter, als zu einfachem Ersatz und Reproduktion des vorhan­denen Reichtums nötig – ganz abgesehen von Zunahme der Bevölkerung –, um die Produktionsmittel zur Verfügung zu haben, zur Ausgleichung der außeror­dentlichen Zerstörung, welche Zufälle und Naturkräfte anrichten.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 178.

„Eine ganze Reihe laufender Unkosten bleibt sich beinahe oder ganz gleich bei längerem wie bei kürzerem Arbeitstag. Die Aufsichtskosten sind geringer für 500 Arbeiter bei 18 Arbeitsstunden als für 750 bei 12 Stunden. ... Staats- und Ge­meindesteuern, Feuerversicherung, Lohn verschiedener ständiger Angestellter, Entwertung der Maschinerie und verschiedene andere Unkosten einer Fabrik lau­fen unverändert voran bei langer oder kurzer Arbeitszeit; ...“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 88.

„Ferner: Sobald die kapitalistische Produktion einen gewissen Entwicklungsgrad erreicht hat, geht die Ausgleichung zwischen den verschiedenen Profitraten der einzelnen Sphären zu einer allgemeinen Profitrate keineswegs bloß noch vor sich durch das Spiel der Attraktion und Repulsion, worin die Marktpreise Kapital an­ziehen oder abstoßen.

Nachdem sich die Durchschnittspreise und ihnen entsprechende Marktpreise für eine Zeitlang befestigt haben, tritt es in das Bewusstsein der einzelnen Kapitalis­ten, dass in dieser Ausgleichung bestimmte Unterschiede ausgeglichen werden, so dass sie dieselben gleich in ihrer wechselseitigen Berechnung einschließen.

In der Vorstellung der Kapitalisten leben sie und werden von ihnen in Rechnung gebracht als Kompensationsgründe.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 219.

„Die Grundvorstellung dabei ist der Durchschnittsprofit selbst, die Vorstellung, dass Kapitale von gleicher Größe in denselben Zeitfristen gleich große Profite abwerfen müssen. Ihr liegt wieder die Vorstellung zugrunde, dass das Kapital je­der Produktionssphäre nach Anteil seiner Größe teilzunehmen hat an dem von dem gesellschaftlichen Gesamtkapital den Arbeitern ausgepressten Gesamtmehr­wert; oder dass jedes besondere Kapital nur als Stück des Gesamtkapitals, jeder Kapitalist in der Tat als Aktionär in dem Gesamtunternehmen zu betrachten ist, der nach Anteil der Größe seines Kapitalanteils am Gesamtprofit sich beteiligt.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 219f.

„Auf diese Vorstellung stützt sich dann die Berechnung des Kapitalisten, z. B. dass ein Kapital, welches langsamer umschlägt, weil entweder die Ware länger im Produk-tionsprozess verharrt oder weil sie auf entfernten Märkten verkauft werden muss, den Profit, der ihm dadurch entgeht, dennoch anrechnet, sich also durch Aufschlag auf den Preis entschädigt.

Oder aber, dass Kapitalanlagen, die größeren Gefahren ausgesetzt sind, wie z. B. in der Reederei, eine Entschädigung durch Preisaufschlag erhalten.

Sobald die kapitalistische Produktion, und mit ihr das Versicherungs-wesen ent­wickelt ist, ist die Gefahr in der Tat für alle Produktions-sphären gleich groß (...); die gefährdeteren zahlen aber die höhere Versicherungsprämie und erhalten sie im Preis ihrer Waren vergütet.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 220.

 

3. Zirkulationsarbeit schafft zwar keinen Mehrwert,

vergrößert aber den gesellschaftlichen Gesamtprofit

3.1. „Man hat in Buch II gesehen, dass die reinen Funktionen des Kapitals in der Zirkulation – ... also die Akte des Verkaufens und Kaufens – weder Wert noch Mehrwert erzeugen. Umgekehrt zeigte es sich, dass die Zeit, die hierfür nötig ist, objektiv mit Bezug auf die Waren und subjektiv mit Bezug auf den Kapitalisten, Grenzen erzeugt für die Bildung von Wert und Mehrwert.

Was von der Verwandlung des Warenkapitals an sich gilt, wird natürlich in keiner Weise dadurch geändert, dass ein Teil desselben die Gestalt des Warenhandlungskapital annimmt ...“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 292.

„... Wenn dies Geldkapital weder Wert noch Mehrwert schafft, so kann es diese Eigenschaften nicht dadurch erwerben, dass es, statt vom industriellen Kapitalisten, von einer anderen Abteilung Kapitalisten zur Verrichtung derselben Funktionen beständig in Zirkulation geworfen wird.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 292.

3.2. Das alles ist weitgehend bekannt und unbestritten. Vielen Marxisten ist jedoch – wie Ricardo – unbekannt, „dass Ursachen den Profit erhöhen oder erniedrigen, überhaupt beeinflussen können, wenn der Mehrwert gegeben ist ...“. K. Marx, Theorien über den Mehrwert II, MEW 26.2, 378.

Die Zirkulationskosten als solche, d. h. die durch die Operation des Austauschs und durch eine Reihe von Austauschoperationen verursachte Konsumtion von Arbeitszeit oder ... Werten, sind ... Abzug entweder von der auf die Produktion verwandten Zeit, oder von den durch die Produktion gesetzten Werten. Sie können nie den Wert vermehren. Sie gehören zu den toten Kosten der ... auf dem Kapital beruhenden Produk-tion. ... Jedoch:

Insofern das Kaufmannsgeschäft und noch mehr das eigentliche Geldgeschäft diese toten Kosten vermindern, fügen sie der Produktion zu, nicht dadurch, dass sie Wert schaffen, sondern die Negation der geschaffenen Werte vermindern. ...

Be­fähigen sie die Produzenten mehr Werte zu schaffen, als sie ohne diese Teilung der Arbeit könnten, und zwar so viel mehr, dass ein Mehr bleibt nach Bezahlung dieser Funktion, so haben sie faktisch die Produktion vermehrt. Die Werte sind dann aber vermehrt, nicht weil die Zirkulationsoperationen Wert geschaffen, sondern weil sie weniger Wert absorbiert haben, als sie im anderen Fall getan hätten. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 526f.

„Im Übrigen muss angenommen werden, dass mit der Teilung zwischen kaufmännischem und industriellem Kapital Zentralisation der Handelskosten und daher Verringerung derselben verbunden ist.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 303.

„Sofern es zur Abkürzung der Zirkulationszeit beiträgt, kann es indirekt den vom industriellen Kapitalisten produzierten Mehrwert vermehren helfen.

Soweit es den Markt ausdehnen hilft und die Teilung der Arbeit zwischen den Kapitalisten vermittelt, also das gesellschaftliche Kapital befähigt, auf größerer Stufenleiter zu arbeiten, befördert seine Funktion die Produktivität des industriellen Kapitals und dessen Akkumulation.

Soweit es die Umlaufszeit abkürzt, erhöht es das Verhältnis des Mehrwerts zum vorgeschossenen Kapital, also die Profitrate.

Soweit es einen geringeren Teil des Kapitals als Geldkapital in die Zirkulationssphäre einbannt, vermehrt es den direkt in der Produktion angewandten Teil des Kapitals.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 291.

 

 

Siehe auch die Artikel:

Bankkapital

Handelskapital

Ökonomie der Produktionsmittel

Profit und Mehrwert

Umschlag des Kapitals

Zirkulationsarbeiter

 

-> Diskussionsforum

Zur Zitierweise:

Wo es dem Verständnis dient, wurden veraltete Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch Zahlenbeispiele zum Beispiel in Arbeitszeitberechnungen modernisiert und der Euro als Währungseinheit verwendet. Dass es Karl Marx in Beispielrechnungen weder auf absolute Größen noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er selbst hingewiesen: Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund Sterling bedeuten.“ Kapital II, MEW 24, 396.

Alle modernisierten Begriffe und Zahlen sowie erklärende Textteile, die nicht wörtlich von Karl Marx stammen, stehen in kursiver Schrift. Auslassungen im laufenden Text sind durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Hervorhebungen von Karl Marx sind normal fett gedruckt. Die Rechtschreibung folgt der Dudenausgabe 2000. Quellenangaben verweisen auf die Marx-Engels-Werke, (MEW), Berlin 1956ff.