Zentralisation und Konzentration des Kapitals Produktionsmittel werden gleichzeitig auf zwei Wegen
konzentriert: erstens durch das Anwachsen individueller Kapitale (=
Akkumulation) und zweitens durch den Zusammenschluss mehrer bestehender
Kapitale (= Zentralisation). 1. Konzentration von
Produktionsmitteln durch Anwachsen
individueller Kapitale „Die Akkumulation, welche unter der Herrschaft des Privateigentums Konzentration des Kapitals in wenigen Händen ist, ist überhaupt eine notwendige Konsequenz, wenn die Kapitalien ihrem natürlichen Lauf überlassen werden ...“ K. Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte, MEW 40, 488. Sofern wir ein einzelnes Kapital betrachten, „so fällt die Konzentration noch mit der Akkumulation ... zusammen. ... Und so erscheint das Einzelkapital als die Konzentra-tion der Arbeiter ... Nach dieser Seite ist die Konzentration im Begriff des Kapitals enthalten – die Konzentration vieler lebendiger Arbeitsvermögen zu einem Zweck;“. K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 484. „Im vierten Abschnitt
(von Kapital I, Die Produktion des relativen Mehrwerts) wurde
gezeigt, wie die Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft der
Arbeit Kooperation auf großer Stufenleiter voraussetzt, wie unter dieser
Voraussetzung Teilung und Kombination der Arbeit organisiert,
Produktionsmittel durch massenhafte Konzentration ökonomisiert, schon
stofflich nur gemeinsam anwendbare Arbeitsmittel ... ins Leben gerufen,
ungeheure Naturkräfte in den Dienst der Produktion gepresst und die
Verwandlung des Produktionsprozesses in technologische Anwendung der
Wissenschaft vollzogen werden können. Auf Grundlage der
Warenproduktion ... realisiert sich jene Voraussetzung nur durch das
Wachstum der individuellen Kapitale oder im Maße, worin die
gesellschaftlichen Produktions- und Lebensmittel in das Privateigentum von
Kapitalisten verwandelt werden. Der Boden der Warenproduktion kann die
Produktion auf großer Stufenleiter nur in kapitalistischer Form
tragen. Eine gewisse Akkumulation von Kapital in den Händen individueller Warenprodu-zenten bildet daher die Voraussetzung der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 652. „Aber alle Methoden
zur Steigerung der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit, die auf
dieser Grundlage erwachsen, sind zugleich Methoden der gesteigerten
Produktion des Mehrwerts oder Mehrprodukts, welches seinerseits das
Bildungselement der Akkumulation ist. Sie sind also zugleich Methoden der
Produktion von Kapital durch Kapital oder Methoden seiner beschleunigten
Akkumulation. Die kontinuierliche Rückverwandlung von Mehrwert in Kapital
stellt sich dar als wachsende Größe des in den Produktionsprozess
eingehenden Kapitals. ... Wenn also ein gewisser Grad der Kapitalakkumulation als Bedingung der spezifisch kapitalistischen Produktionsweise erscheint (= ursprüngliche Akkumulation), verursacht die letztere rückschlagend eine beschleunigte Akkumulation des Kapitals.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 652f. „Jedes individuelle
Kapital ist eine größere oder kleinere Konzentration von
Produk-tionsmitteln mit entsprechendem Kommando über eine größere oder
kleinere Arbeiterarmee. Jede Akkumulation wird das Mittel neuer
Akkumulation. ... Das Wachstum des
gesellschaftlichen Kapitals vollzieht sich im Wachstum vieler
individueller Kapitale. ... Zugleich reißen sich
Ableger von den Originalkapitalen los und funktionieren als neue
selbständige Kapitale. Eine große Rolle spielt dabei unter anderem die
Teilung des Vermögens in Kapitalistenfamilien. Mit der Akkumulation des Kapitals wächst daher auch mehr oder minder die Anzahl der Kapitalisten.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 653. „Zwei Punkte
charakterisieren diese Art Konzentration, welche unmittelbar auf der
Akkumulation beruht oder vielmehr mit ihr identisch
ist: Erstens: Die wachsende
Konzentration der gesellschaftlichen Produktionsmittel in den Händen
individueller Kapitalisten ist, unter sonst gleich bleibenden Umständen,
beschränkt durch den Wachstums-grad des gesellschaftlichen
Reichtums. Zweitens: Der in jeder
besonderen Produktionssphäre ansässige Teil des gesellschaftlichen
Kapitals ist verteilt unter viele Kapitalisten, welche einander als
unabhängige und miteinander konkurrierende Warenprodu-zenten
gegenüberstehen. Die Akkumulation und
die sie begleitende Konzentration sind also nicht nur auf viele Punkte
zersplittert, sondern das Wachstum der funktio-nierenden Kapitale ist
durchkreuzt durch die Bildung neuer und die Spaltung alter
Kapitale. Stellt sich die
Akkumulation daher einerseits dar als wachsende Konzentration der
Produktionsmittel und des Kommandos über Arbeit, so andererseits als
Abstoßung vieler individueller Kapitale voneinander.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23,
653f. 2. (Eigentliche)
Konzentration des Kapitals durch Zusammenschluss
bestehender Kapitalien (Zentralisation) „Dieser Zersplitterung
des gesellschaftlichen Gesamtkapitals in viele individuelle Kapitale ...
wirkt entgegen ihre Attraktion. Es ist dies nicht mehr
einfache, mit der Akkumulation identische Konzentration von
Produktionsmitteln und Kommando über Arbeit. Es ist Konzentration bereits
gebildeter Kapitale, Aufhebung ihrer individuellen Selbständigkeit,
Enteignung von Kapitalist durch Kapitalist, Verwandlung vieler
kleineren in weniger größere Kapitale. Dieser Prozess unterscheidet sich von dem ersten dadurch, dass er nur veränderte Verteilung der bereits vorhandenen und funktionierenden Kapitale voraussetzt, sein Spielraum also durch das absolute Wachstum des gesellschaftlichen Reichtums oder die absoluten Grenzen der Akkumulation nicht beschränkt ist. Das Kapital schwillt hier in einer Hand zu großen Massen, weil es dort in vielen Händen verloren geht. Es ist die eigentliche Zentralisation im Unterschied zur Akkumulation und Konzentration.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 654. „... Der Fortschritt der Zentralisation (hängt) keineswegs ab von dem positiven Größenwachstum des gesellschaftlichen Kapitals. Und dies speziell unterscheidet die Zentralisation von der Konzentration, ...“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 655. „Es ist ... klar, dass
die Akkumulation, die allmähliche Vermehrung des Kapitals durch die aus
der Kreisform in die Spirale übergehende Reproduktion ein gar langsames
Verfahren ist, im Vergleich mit der Zentralisation,
... Die Welt wäre noch ohne Eisenbahnen, hätte sie so lange warten müssen, bis die Akkumulation einige Einzelkapitale dahin gebracht hätte, dem Bau einer Eisenbahn gewachsen zu sein. Die Zentralisation hat dies, vermittelst der Aktiengesellschaften, im Handumdrehen fertig gebracht.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 656. „... Zentralisation des Kapitals ... bedingt Verschlucken der kleinen Kapitalisten durch die großen und ‚Entkapitalisierung‘ der ersteren. Es ist wieder nur in einer zweiten Potenz die Scheidung der Arbeitsbedingungen (Arbeitsmittel) von den Produzenten, zu denen diese kleineren Kapitalisten noch gehören, da bei ihnen die eigene Arbeit noch eine Rolle spielt; ... Dieser Prozess würde bald die kapitalistische Produktion zum Zusammenbruch bringen, wenn nicht widerstrebende Tendenzen beständig wieder dezentralisierend neben der zentrali-sierenden Kraft wirkten.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 256. „... Zentralisation
des Kapitals ... bedingt Verschlucken der kleineren Kapitalisten durch die
großen und ‚Entkapitalisierung‘ der ersten. ... Dieser Prozess würde die kapitalistische Produktion zum Zusammen-klappen bringen, wenn nicht entgegenwirkende ... Tendenzen ... beständig wieder dezentralisierend neben der zentralisierenden Kraft wirkten) ...“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, 305. „Die Zentralisation
kann erfolgen durch bloße veränderte Verteilung schon bestehender
Kapitale, durch einfache Veränderung der quantitativen Gruppierung der
Bestandteile des gesellschaftlichen Kapitals. Das Kapital kann hier zu
gewaltigen Massen in einer Hand anwachsen, weil es dort vielen einzelnen
Händen entzogen wird. In einem gegebenen
Geschäftszweig hätte die Zentralisation ihre äußerste Grenze erreicht,
wenn alle darin angelegten Kapitale zu einem Einzelkapital verschmolzen
wären. In einer gegebenen Gesellschaft wäre diese Grenze erreicht erst in dem Augenblick, wo das gesamte gesellschaftliche Kapital vereinigt wäre in der Hand, sei es eines einzelnen Kapitalisten, sei es einer einzigen Kapitalistengesellschaft.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 655f. „Die Zentralisation ergänzt das Werk der Akkumulation, indem sie die industriellen Kapitalisten instand setzt, die Stufenleiter ihrer Operationen auszudehnen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 656. „Die durch die Zentralisation über Nacht zusammengeschweißten Kapitalmassen reproduzieren und vermehren sich wie die anderen, nur rascher, und werden damit zu neuen mächtigen Hebeln der gesellschaftlichen Akkumulation.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 656f. „Nämlich, was heißt
das: Wachstum des produktiven Kapitals, und unter welchen Bedingungen geht
es vor sich? Wachstum des Kapitals
ist = Akkumulation und Konzentration des Kapitals. In demselben Maß, wie
das Kapital sich akkumuliert und konzentriert, führt
es: zur Arbeit auf einer
größeren Stufenleiter und daher zu einer neuen Arbeitsteilung, die die
Arbeit noch mehr vereinfacht; dann zur Einführung
der Maschinerie auf einer größeren Stufenleiter und zur Einführung von
neuen Maschinen. Das heißt also, in
demselben Maß, wie das produktive Kapital wächst, wächst die Konkurrenz
unter den Arbeitern, weil die Arbeitsteilung sich vereinfacht und jeder
Arbeitszweig jedem zugänglicher ist. Die Konkurrenz wächst
ferner unter ihnen, weil sie in demselben Maß mit den Maschinen zu
konkurrieren haben und von ihnen außer Brot geworfen
werden. Die Konzentration und
Akkumulation des produktiven Kapitals, indem sie die Stufenleiter, auf der
produziert wird, immer größer macht; indem ferner durch die Konkurrenz
unter den angebotenen Kapitalien der Geldzins immer mehr fällt, bringt
also hervor: Die kleinen
Industrieunternehmen gehen zugrunde und können die Konkurrenz mit den
großen nicht aushalten. Ganze Bestandteile der Bourgeoisie werden in die
Arbeiterklasse hinabgeworfen. Die Konkurrenz unter den Arbeitern wird also
vergrößert durch den Ruin der kleinen Industriellen, der notwendig
verbunden ist mit dem Wachstum des produktiven Kapitals.
... Indem das Wachstum der
Produktivkräfte das Arbeiten auf einer größeren Stufenleiter nach sich
zieht, wird die momentane Überproduktion immer nötiger, der Weltmarkt
immer ausgedehnter, bei globalisierter Konkurrenz. Also die Krisen
immer heftiger. ... Jede neue Krise ruft ... unmittelbar eine viel größere
Konkurrenz unter den Arbeitern hervor. Im
Allgemeinen: Das Wachstum der Produktivkräfte, mit ihren rascheren Kommuni-kationsmitteln, beschleunigter Zirkulation, fieberhaftem Kapitalumsatz, besteht darin, dass in derselben Zeit mehr produziert werden kann, also nach dem Gesetz der Konkurrenz mehr produziert werden muss. D. h., die Produktion findet unter immer schwierigeren Bedingungen statt, und damit unter diesen Bedingungen die Konkurrenz ausgehalten werden kann, muss auf immer größerer Stufenleiter gearbeitet, das Kapital immer mehr in einigen Händen konzentriert werden. Und damit dieses Produzieren auf größerer Stufenleiter profitabel sei, muss die Teilung der Arbeit und die Maschinerie beständig und unverhältnismäßig erweitert werden.“ K. Marx, Arbeitslohn, MEW 6, 548f. „Die Gesetze dieser
Zentralisation der Kapitale ... können hier nicht entwickelt werden. Kurze
tatsächliche Andeutung genügt. Der Konkurrenzkampf
wird durch Verbilligung der Waren geführt. Die Billigkeit
der Waren hängt, unter sonst gleichen Bedingungen, von der
Produktivität der Arbeit, diese aber von der Stufenleiter des Produktion
ab. Die größeren Kapitale
schlagen daher die kleineren. ... Die kleineren Kapitale
drängen sich daher in Produktionssphären, deren sich die große Industrie
nur noch sporadisch oder unvollkommen bemächtigt
hat. Die Konkurrenz rast hier im direkten Verhältnis zur Anzahl und im umgekehrten Verhältnis zur Größe der rivalisierenden Kapitale. Sie endet stets mit dem Untergang vieler kleinerer Kapitalisten, deren Kapitale teils in die Hand des Siegers übergehen, teils untergehen.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 654f. „Diese Enteignung vollzieht sich durch das Spiel der immanenten Gesetze der kapitalistischen Produktion selbst, durch die Zentralisation der Kapitale. Je ein Kapitalist schlägt viele tot.“ . K. Marx, Kapital I, MEW 23, 790. „Abgesehen hiervon
bildet sich mit der kapitalistischen Produktion eine ganz neue Macht, das
Kreditwesen, das in seinen Anfängen verstohlen, als bescheidene Beihilfe
der Akkumulation, sich einschleicht, durch unsichtbare Fäden die über die
Oberfläche der Gesellschaft in größeren oder kleineren Massen
zersplitterten Geldmittel in die Hände individueller oder assoziierter
Kapitalisten zieht, aber bald eine neue und furchtbare Waffe im
Konkurrenzkampf wird und sich schließlich in einen ungeheuren sozialen
Mechanismus zur Zentralisation der Kapitale
verwandelt. Im Maße wie die kapitalistische Produktion und Akkumulation, im selben Maß entwickeln sich Konkurrenz und Kredit, die beiden mächtigsten Hebel der Zentralisation.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 655. „Die gewachsene
Ausdehnung der Industriebetriebe bildet überall den Ausgangspunkt
für eine umfassendere Organisation der Gesamtarbeit vieler, für eine
breitere Entwicklung ihrer materiellen Triebkräfte, d. h. für die
fortschreitende Umwandlung vereinzelter und gewohnheitsmäßig betriebener
Produktionsprozesse in gesellschaftlich kombinierte und wissenschaftliche
eingerichtete Produktionsprozesse. ... Und während die
Zentralisation so die Wirkungen der Akkumulation steigert und
beschleunigt, erweitert und beschleunigt sie gleichzeitig die Umwälzungen
in der technischen Zusammensetzung des Kapitals, die dessen konstanten
Teil vermehren auf Kosten seines variablen Teils und damit die relative
Nachfrage nach Arbeit vermindern.“ K. Marx, Kapital I,
MEW 23, 656. 3. Folgewirkungen von Konzentration und Zentralisation der
Kapitale „Bildung von
Aktiengesellschaften. Hierdurch: 1. Ungeheure
Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und Unternehmungen, die für
Einzelkapitale unmöglich waren. Solche Unternehmungen ... werden
gesellschaftliche. 2. Das Kapital, das an
sich auf gesellschaftlicher Produktionsweise beruht, und eine
gesellschaftliche Konzentration von Produktionsmitteln und Arbeitskräften
voraussetzt, erhält hier direkt die Form von Gesellschaftskapital (Kapital
direkt assoziierter Individuen) im Gegensatz zum Privatkapital, und seine
Unternehmungen treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu
Privatunternehmungen. Es ist die Aufhebung des Kapitals als Privateigentum
innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise
selbst. 3. Verwandlung des
wirkliche Wirtschaftsfunktionen ausübenden Kapitalisten in einen
bloßen Manager, Verwalter fremdes Kapitals, und der
Kapitaleigentümer in bloße Eigentümer, bloße Geldkapitalisten. Selbst wenn
die Dividenden, die sie beziehen, den Zins und Unternehmergewinn, d. h.
den Totalprofit einschließen (denn das Gehalt des Managers ist,
oder soll sein, bloßer Arbeitslohn einer gewissen Art geschickter Arbeit,
deren Preis im Arbeitsmarkt reguliert wird, wie der jeder anderen Arbeit),
so wird dieser Totalprofit nur noch bezogen in der Form des Zinses, d. h.
als bloße Vergütung des Kapitaleigentums, das nun ganz so von der Funktion
im wirklichen Reproduktionsprozesse getrennt wird wie diese Funktion, in
der Person des Managers, vom Kapitaleigentum. Der Profit stellt
sich so dar (...) als bloße Aneignung fremder Mehrarbeit ..., der
Mehrarbeit und Ausbeutung von allen wirklich in der Produktion tätigen
Individuen, vom Manager bis herab zum letzten Taglöhner.
In den Aktiengesellschaften ist die Funktion getrennt vom Kapitaleigentum, also auch die Arbeit gänzlich getrennt vom Eigentum an den Produktionsmitteln und an der Mehrarbeit. Es ist dies Resultat der höchsten Entwicklung der kapitalistischen Produktion ein notwendiger Durchgangspunkt zur Rückverwandlung des Kapitals in Eigentum der Produzenten, aber nicht mehr als das Privateigentum vereinzelter Produzenten, sondern als das Eigentum ihrer als assoziierter, als unmittelbares Gesellschaftseigentum.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 452f. „Wenn die Krisen die Unfähigkeit der Kapitalistenklasse zur weiteren Verwaltung der modernen Produktivkräfte aufdeckten, so zeigt die Verwandlung der großen Produk-tions- und Verkehrsanstalten in Aktiengesellschaften, Trusts und Staatseigentum die Entbehrlichkeit der Kapitalisten für jenen Zweck. Alle gesellschaftlichen Funktionen der Kapitalisten werden jetzt von besoldeten Angestellten versehen. Der Kapitalist hat keine gesellschaftliche Tätigkeit mehr, außer Gewinneinstreichen, Dividende kassieren und Spielen an der Börse, wo die verschiedenen Kapitalisten untereinander sich ihr Kapital abnehmen.“ F. Engels, Entwicklung des Sozialismus, MEW 19, 221. „Konzentration des Kapitals. Akkumulation der großen Kapitalien durch Vernichtung der kleinen. Attraktion. Entkapitalisierung der Mittelverbindungen von Kapital und Arbeit. Es ist dies nur die letzte Potenz und Form des Prozesses, der die Arbeitsbedingungen in Kapital verwandelt, dann das Kapital und die Kapitalien reproduziert auf weiterer Stufenleiter, endlich die auf den vielen Punkten der Gesellschaft gebildeten Kapitalien von ihren Besitzern trennt und in den Händen großer Kapitalisten zentralisiert. Mit dieser äußeren Form des Gegensatzes und Widerspruchs, die Produktion, wenn auch in entfremdeter Form, in gesellschaftliche verwandelt. Gesellschaftliche Arbeit und im wirklichen Arbeitsprozess Gemeinsamkeit der Produktionsinstrumente. Die Kapitalisten werden als Funktionäre des Prozesses, der zugleich diese gesellschaftliche Produktion und damit die Entwicklung der Produktivkräfte beschleunigt, ... überflüssig ... Es geht ihnen wie den Feudalen, deren Ansprüche in demselben Maß als ihre Dienste überflüssig wurden mit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft, sich in bloße zeitwidrige und zweckwidrige Privilegien verwandelten und damit ihrem Untergang entgegeneilten.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, 309. „Hand in Hand mit
dieser Zentralisation oder der Enteignung vieler Kapitalisten durch
wenige entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets
wachsender Stufenleiter, die bewusste technische Anwendung der
Wissenschaft, die planmäßige Ausbeutung der Erde, die Verwandlung der
Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendete Arbeitsmittel, die
Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als
Produktionsmittel kombinierter, gesellschaft-licher Arbeit, die
Verschlingung der Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der
internationale Charakter des kapitalistischen
Regimes. Mit der beständig abnehmenden Zahl der Kapitalherren, welche alle Vorteile dieses Umwandlungsprozesses für sich beanspruchen und monopolisieren, wächst die Masse des Elends, des Drucks, der Knechtschaft, der Entartung, der Ausbeutung, aber auch die Empörung der stets anschwellenden und durch den Mechanismus des kapitalistischen Produktionsprozesses selbst geschulten, vereinten und organisierten Arbeiterklasse. Das Kapitalmonopol wird zur Fessel der Produktionsweise, die mit und unter ihm aufgeblüht ist. Die Zentralisation der Produktionsmittel und der Vergesellschaftung der Arbeit erreichen einen Punkt, wo sie unverträglich werden mit ihrer kapitalistischen Hülle. Sie wird gesprengt. Die Stunde des kapitalistischen Privateigentums schlägt. Die Enteigner werden enteignet.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 790f. Siehe auch die Artikel:
|
Zur
Zitierweise: Wo es dem Verständnis dient, wurden veraltete
Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch Zahlenbeispiele zum
Beispiel in Arbeitszeitberechnungen modernisiert und der Euro als
Währungseinheit verwendet. Dass es Karl Marx in Beispielrechnungen weder
auf absolute Größen noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er
selbst hingewiesen: „Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund
Sterling bedeuten.“ Kapital II, MEW 24, 396. Alle modernisierten Begriffe und Zahlen sowie erklärende Textteile, die nicht wörtlich von Karl Marx stammen, stehen in kursiver Schrift. Auslassungen im laufenden Text sind durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Hervorhebungen von Karl Marx sind normal fett gedruckt. Die Rechtschreibung folgt der Dudenausgabe 2000. Quellenangaben verweisen auf die Marx-Engels-Werke, (MEW), Berlin 1956ff. |