Mein Kommentar zu Michael Roberts: “The end of dollar dominance?"
Ich denke, die Rolle des Dollars als Handels- und Reserve-Währung wird allgemein überschätzt.
Wann benötigen wir Lohnabhängige mal eine fremde Währung? Nicht einmal in allen Fällen, wenn wir eine Auslandsreise machen.
Eine einheitliche globale Währung - egal mit welchem Stempel darauf - senkt jedoch Handels- und Transaktionskosten für alle global agierenden Kapitalisten, nicht nur für Dollar-Länder. Man braucht sich nur vorstellen, Kapitalisten müssten jede einzelne Handels- und Finanztransaktion in jedesmal eine andere Währung umrechnen. Solange kein gleichwertiger Ersatz in Sicht ist, hat das global agierende Kapital, egal welcher Nationalität, kein Interesse an der Beseitigung der Dollar-Dominanz.
Und der Dollar-Vorteil für die US-Kapitalisten?
Die seriösen Berechnungen, die ich kenne, sprechen von einem Zinsvorteil für amerikanische Unternehmen von weniger als einem Prozent.
Es gibt im Kapitalismus
einen Geldfetisch (heißt:"das Geld ist von Übel - nicht die Klassenteilung in Besitzer der Produktionsmittel und in Besitzer von bloßer Arbeitskraft!").
Und unter Linken gibt es einen Dollarfetisch (heißt: "die Vorherrschaft des Dollar ist von Übel! - nicht die internationale Arbeitsteilung, die Unternehmen und Staaten mit einem Produktivitätsvorsprung automatisch bevorteilt, indem sie ihnen auf dem Weltmarkt Extraprofite verschafft").
in English
I think the dollar's role as a trading and reserve currency is universally overstated.
When do we wage earners need a foreign currency? Not even in all cases when we go abroad.
A single global currency is important for all capitalist global players. Just imagine if they had to convert every single trade and financial transaction into a different currency every time.
And the dollar's benefit to US capitalists?
The calculations that I know speak of an interest advantage of less than one percent.
There is a money fetish in capitalism and there is a dollar fetish among leftists.
Gruß
Wal Buchenberg