Hallo Leute,
im Bochumer Programm wird ja eine Kommunalisierung und Demokratisierung der Grundversorgung gefordert. Allerdings besteht für mich die Frage, wenn es z.B. um inter-kommunale Dienstleistung wie Post und Regionalbahnverkehr geht, inwieweit hier eine Kommunalisierung sinnvoll ist, da statt viele Gemeinde-Delegierte ja einfach das "nächsthöhere" Gremium auf Ebene des Bundeslandes entscheiden könnte.
Das Umfeld des Trotzkismus fordert deshalb auch einfach allgemein eine Verstaatlichung unter Arbeiterkontrolle. Denn aus deren Sicht liefe eine Kommunalisierung ja gleichermaßen auf eine de-facto Verstaatlichung nur auf niedrigerer Ebene hinaus. Gerade weil die Gemeinde-Autonomie in Deutschland in vielen Fällen beschränkter sei als z.B. in der Schweiz oder Schweden. Außerdem wäre es beispielsweise nicht sinnvoll das Bildungswesen je nach Gemeinde unterschiedlich zu gestalten, weil es einheitliche Standards verhindern würde, was wiederum Umzüglern erschweren würde sich an Schulen und Unis zurecht zu finden.
Meine Frage wäre also: Was spricht gegen eine Verstaatlichung unter Arbeiterkontrolle? Wie sähe eine Alternative für gemeinde-übergreifende Dienstleistungen und Produktionsstätten aus? Kommunen als Anteilseigner in Form von "sozialistischen Aktien" an Post und Stahlwerken?
Wäre wie immer nett von euch was dazu zu hören.