Ich hab eine Frage, die mir schon länger auf der Zunge brennt. Man liest immer wieder von der Theorie vom Negativzins. Die Beführworter des Negativzins haben auch ihre Anhänger wie die Kirche die Gläubigen. Nur verstehe ich nicht ganz was hinter dieser Logik steckt, wie eine solche Theorie entstehen konnte und was sie überhaupt aussagt. Vielleicht könnt ihr weiterhelfen.
Zinsen sind Teil eines verliehenen Kapitals, nicht einfach Geldbetrag, es ist Kapital, weil es dem Verleiher einen Mehrwert (Zins) bringt. Der Entleiher zahlt diesen Zins nur und insofern, weil es selbst als Kapital fungiert, durch seinen Gebrauchswert dem Verleiher einen Mehrwert schafft und der Zins des Verleihers einen Abzug vom Mehrwert des Entleihers darstellt.
Die Beführworter der Negativzinstheorie stellen die Logik einfach auf den Kopf und sagen, die Löhne steigen ganz automatisch, sobald der Zins negativ wird. Im Laufe der Entwicklung werden immer mehr soziale Probleme auf das Nichtvorhandensein des negativen Zinses zurückgeführt. Wie kann aber der Zins negativ werden, wenn wegen dieser Logik erst gar kein Kapital wegen reduzierten Gewinns angewendet wird?