In Großbritannien haben soeben 0,24 Prozent der
Briten – nämlich die Mitglieder der Konservativen Partei - Boris Johnson als
neuen Regierungschef bestellt. Bei einem so erlesenen Elektorat sollten wir
eigentlich erwarten, dass der Erwählte ein typischer Vertreter der britischen
Elite ist. Von seiner Herkunft passt das. Johnson „comes from a clever, pushy clan of journalists and politicians.“
(Economist).
Aber Johnson ist ein so untypischer Vertreter der Elite, dass er gerade darum gewählt worden ist. Das Denkblatt der britischen Elite, der „Economist“ schreibt: „Mr. Johnson has become prime minister largely because he is an entertaining fellow hwo, on television and in print, makes people laugh.“
Ansonsten
halten sich seine Qualifikationen in Grenzen: “And although he is in great
demand as an after-dinner speaker, his parliamentary performance have
underwhelmed.”
Was Comedians auf öffentlichen Bühnen sind, sind “after-dinner speakers” in privaten Gesellschaften. Sie werden dafür bezahlt, dass sie eine
steife Gesellschaft mit unterhaltsamen Geschichten auflockern.
Was erwarten also die Torys von ihrem Boris Johnson?
Wie eine Umfrage unter den Mitgliedern gezeigt hat, ist ihnen eigentlich alles wurst. Boris Johnson soll bloß Wahlen gewinnen – vor allem gegen den Sozialdemokraten Jeremy Corbyn.
Die steifen britischen Konservativen verstecken sich hinter einem Pausenclown.