5. Reproduktion und Akkumulation

5.1. Einfache Reproduktion

In jeder Gesellschaft ist es wie im Leben eines jeden Individuums erforderlich die Wirtschaftsvorgänge bzw. Lebensvorgänge ständig zu wiederholen. Damit diese Wiederholung möglich wird, muss die Ausgangssituation wieder hergestellt werden. Karl Marx nannte das Reproduktion. Die Produktion kann also nicht nur beliebig neue Dinge produzieren, sondern muss auch vollen Ersatz für die Vernutzung von Arbeitskraft (privater Konsum) wie für den Verschleiß und Verbrauch von Arbeitsmittel und Arbeitsmaterial liefern. Die Produktion muss also gleichzeitig Reproduktion sein, die zum Ausgangszustand, der zu Beginn der Produktion bestand, zurückführt – als Voraussetzung für die nächste Produktion.

Die Bedingungen der Produktion sind zugleich die Bedingungen der Reproduktion. Keine Gesellschaft kann fortwährend produzieren, d.h. reproduzieren, ohne fortwährend einen Teil ihrer Produkte in Produktionsmittel oder Elemente der Neuproduktion rückzuverwandeln. Unter sonst gleichbleibenden Umständen kann sie ihren Reichtum nur auf derselben Stufenleiter reproduzieren oder erhalten, indem sie die, während des Jahres z.B. verbrauchten Produktionsmittel, d.h. Arbeitsmittel, Rohmateriale und Hilfsstoffe, in natura durch ein gleiches Quantum neuer Exemplare ersetzt, welches von der jährlichen Produktenmasse abgeschieden und von neuem dem Produktionsprozess einverleibt wird. Ein bestimmtes Quantum des jährlichen Produkts gehört also ihrer Produktion. Von Haus aus für die produktive Konsumtion bestimmt, existiert es großenteils in Naturalformen, die von selbst die individuelle Konsumtion ausschließen.[1]

Falls ein Kapitalist seinen gesamten Geldrückfluss für die selbe Menge und Art von Produktionsmittel und Arbeitskraft verwendet wie bei seinem ersten Geschäftsgang, seinen Gewinn (Mehrwert) aber selber verzehrt, nannte das Karl Marx „einfache Reproduktion“: „Nehmen wir also zunächst die einfache Reproduktion des produktiven Kapitals, wobei wie im ersten Kapitel gleichbleibende Umstände und Kauf und Verkauf der Waren zu ihrem Wert vorausgesetzt sind. Der ganze Mehrwert geht unter dieser Annahme in die persönliche Konsumtion des Kapitalisten ein.[2]

Aus der Zeit des Frühkapitalismus kennt man den kapitalistischen Geist der Sparsamkeit. Der Kapitalist soll sein Kapital vermehren, nicht verzehren. Ihm wurde gepredigt, dass der einzelne Kapitalist nur als Arbeiter konsumieren[3] soll. Besonders der protestantische Geist hat viel zu dieser Einstellung beigetragen.

In der entwickelten kapitalistischen Gesellschaft wird von den Kapitalisten aber keine Sparsamkeit mehr gelebt. Ganz im Gegenteil steigert hier Luxus und Verschwendung das persönliche Ansehen des Kapitalisten und damit seine Kreditwürdigkeit. Den Lohnarbeitern wird dagegen Sparsamkeit gepredigt, solange sie sich noch als Produzenten in ihrem Unternehmen befinden und gar gesündere Arbeitsplätze und höhere Löhne fordern. Sobald sie aber Feierabend haben, predigt ihnen jeder einzelne Kapitalist mit seiner glitzernden Werbewelt: Kaufe, konsumiere und du bist glücklich!

Das Sowjetsystem hatte viel gemein mit dem Asketentum des frühkapitalistischen Protestantismus.

Im „ABC des Kommunismus“ von Bucharin und Preobraschenskij aus dem Jahr 1919 wird als Zielvorstellung angegeben, dass der „Staat in der Lage sein wird, in seiner Hand eine derartige Menge von Gebrauchsgütern zu vereinigen, wie für die Versorgung aller arbeitenden Mitglieder der kommunistischen Gesellschaft genügt.[4] Im selben Buch heißt es später: „Unser letztendliches Ziel ist ein derartiger Gesellschaftszustand, wo alle Menschen, die aus irgendeinem Grunde ihre Arbeitsfähigkeit eingebüßt haben, die nicht arbeiten können, vollständig gesichert sind ...[5].

Abgesehen von der konfusen Vorstellung einer Existenz des Staates in der kommunistischen Gesellschaft, wird hier von einer „Versorgung der Gesellschaftsmitglieder“ gesprochen. Diese sind passive Versorgungsempfänger – wessen? des Staates! –, also nicht ihre eigene Herren, die sich selbstbestimmt einen Teil des selbst erarbeiteten Arbeitsprodukts zuweisen und verzehren. Als „Versorgungsempfänger“ haben die Sowjetbürger nicht selber zu entscheiden, was ihre Bedürfnisse befriedigt, es ist vielmehr schon von den Bolschewiki im voraus entschieden, dass sie so viel und nicht mehr bekommen als „für die Versorgung .... genügt“, so dass ihr Lebensunterhalt „vollständig gesichert“ ist.

Das ist weitab der immer reicheren Befriedigung aller individuellen Bedürfnisse, wie sie Karl Marx für den Kommunismus prognostizierte: „In fact aber, wenn die bornierte bürgerliche Form abgestreift wird, was ist der Reichtum anderes, als die im universellen Austausch erzeugte Universalität der Bedürfnisse, Fähigkeiten, Genüsse, Produktivkräfte etc. der Individuen?
Die volle Entwicklung der menschlichen Herrschaft über die Naturkräfte, die der sogenannten Natur sowohl, wie seiner eigenen Natur?
Das absolute Herausarbeiten seiner schöpferischen Anlagen, ... die diese Totalität der Einwicklung, d.h. die Entwicklung aller menschlichen Kräfte als solcher, ... zum Selbstzweck macht?
[6].

Die sowjetische Führung predigte Sparsamkeit – nicht weil es wenig zu verzehren gab. Wo es zu wenig zu verbrauchen gibt, muss Sparsamkeit nicht gepredigt werden, sie wird durch die Verhältnisse erzwungen. Die sowjetische Führung predigte privaten Konsumverzicht, damit möglichst viel übrig blieb für die Verwendung als Produktionsmittel, für die sowjetische Akkumulation.

Das von den Bolschewiki festgelegte Ziel der Sowjetwirtschaft war die beschleunigte Industrialisierung. Dieses Ziel konnte nicht erreicht werden mit einer einfachen Reproduktion, die nur denselben Zustand wiederherstellt, der vor einem Produktionszyklus bestand. Eine beschleunigte Industrialisierung war nur möglich, wenn die Produktionsbasis vergrößert wurde, wenn mehr produziert, als verbraucht wurde. Marx nannte das „erweiterte Reproduktion“ oder „Akkumulation“.

5.2. Sowjetische Akkumulation

5.2.1. Akkumulation von Geld?

Vergrößerung des Kapitals heißt für den Kapitalisten zunächst Vergrößerung des Geldkapitals. Diese Vergrößerung des Geldkapitals kann zwar kontinuierlich erfolgen, aber die anschließende Verwandlung des zusätzlichen Geldkapitals in zusätzliches Produktionskapital kann nur in Etappen und bestimmten Proportionen erfolgen:

Da die Proportionen, worin der Produktionsprozess erweiterbar, nicht willkürlich, sondern technisch vorgeschrieben sind, so kann der realisierte Mehrwert, obgleich zur Kapitalisierung bestimmt, oft erst durch die Wiederholung verschiedner Kreisläufe zu dem Umfang heranwachsen (muss also bis dahin aufgehäuft werden), worin er wirklich als zuschüssiges Kapital eingehen kann. Der Mehrwert erstarrt also zum Schatz und bildet in dieser Form latentes Geldkapital.[7]

Erst wenn das Geldkapital zu einer gewissen Größe angewachsen ist, kann es im Kapitalismus in Produktionsmittel und in produktives Kapital verwandelt werden. In der Statistik taucht diese Tatsache unter anderem als Durchschnittszahl davon auf, wie viel Kapital durchschnittlich nötig ist, um einen Normalarbeitsplatz zu schaffen. Mit dem wachsenden Übergewicht des konstanten Kapitals über die Lohnbestandteile („variables Kapital“) wächst diese Zahl ständig an. Es wird zunehmend mehr Geldkapital pro Arbeitsplatz nötig. Bis eine entsprechende Summe erreicht wird, die entweder einen neuen Arbeitsplatz schafft oder die technische Basis eines vorhandenen Arbeitsplatzes erneuert, wird Geldkapital angesammelt. In der Praxis heißt das, dass die Banken alle diese Beträge aufsammelt, die für sich zu klein sind, um als Kapital zu wirken,  um sie sofort in großen Beträgen zu verleihen und damit sofort in produktives Kapital zu verwandeln. Falls ein Kapitalist also nicht warten will, bis sein zusätzliches Geldkapital eine investierbare Größe erreicht hat, kann er sich von der Bank einen entsprechenden Betrag leihen.

Im Sowjetsystem war kein Geld nötig, um eine Investition zu tätigen. Wir haben gesehen, dass Investitionen nicht durch Geld, sondern durch Direktiven angestoßen wurden. Außerdem lag die Investitionsentscheidung nicht beim Einzelunternehmen, sondern bei der Planungszentrale. Diese verfügte gleichzeitig als Verwalter der Staatsbank über die Geldmittel der staatlichen Betriebe. Alles Geld der Unternehmen wurde also ständig bei der Staatsbank zentralisiert und musste nicht vom Einzelunternehmen aufgeschatzt werden, bis es zu einer investierbaren Größe angewachsen war.

Diese zentralisierte Geldsumme wuchs bei der Staatsbank zu einer Größe an, für die Kapitalisten nicht nur eine, sondern viele Aktiengesellschaften hätten gründen müssen. Das verschaffte den sowjetischen Direktivplanern die Verfügungsgewalt über einheitliche Geldsummen, von denen Kapitalisten nur träumen konnten.

Allein im Jahr 1987 setzten die Direktivplaner unter Gorbatschow eine Investitionssumme von 205,4 Milliarden Rubel ein, nach damaligem Kurs rund 340 Milliarden US-Dollar. Alle bundesdeutschen Kapitalisten zusammen investierten im Jahr 1987 für rund 100 Milliarden Dollar.

Aber weil das bundesdeutsche Kapital zersplittert ist, blieb die Summe von 100 Milliarden Dollar nur eine rechnerische Größe und jedes Einzelunternehmen verfügte nur über einen Bruchteil davon. In der Sowjetwirtschaft wirkte die Summe von 340 Milliarden tatsächlich als Gesamtgröße, über die in Politbüro- und ZK-Sitzungen insgesamt verhandelt und entschieden wurde.

Entscheidet in einer kapitalistischen Aktiengesellschaft eine kleine Gruppe von Managern mit ihren wirtschaftlichen Entschlüssen vielleicht über einige zehntausend Schicksale ihrer Lohnarbeiter und damit über das Schicksal einer Stadt oder einer Region, so entschieden die wenige Führer der Sowjetunion tatsächlich über das Schicksal von Millionen Menschen in einem riesigen Land.

Angetreten waren die russischen Revolutionäre mit dem Anspruch der Emanzipation der Lohnarbeiter und aller Werktätigen. Geendet hat diese Revolution mit einer kombinierten wirtschaftlichen, politischen und militärischen Machtfülle einiger weniger Menschen über die ganze ohnmächtige sowjetische Gesellschaft, wie sie in der Geschichte der Menschheit selbst die ägyptischen Pharaonen nicht hatten.

Keine Gesellschaft, die durch die zivilisatorische Schule des Kapitalismus gegangen ist, hat jahrzehntelang eine solche Konzentration von politischer, wirtschaftlicher und militärischer Macht in den Händen weniger zugelassen. Keine moderne Gesellschaft wird jemals wieder eine solche Machtkonzentration ertragen.

5.2.2. Akkumulation von Produktionsmitteln

Seit Ende der zwanziger Jahre wurde die ganze kapitalistische Welt, die in der Weltwirtschaftskrise unter rückläufigen Wachstumszahlen litt,  in Erstaunen versetzt über das gleichzeitige hohe sowjetische Wirtschaftswachstum. Es schien damals auf dem Gebiet der Wirtschaft „keine Festungen“ zu geben, „die die Bolschewiki nicht nehmen könnten.[8]

Kondratieff und andere berühmte Wirtschaftswissenschaftler in der jungen Sowjetunion hatten noch Mitte der 20er Jahre behauptet, dass das Wirtschaftswachstum in der UdSSR wegen ihres Kapitalmangels langsamer als im Westen verlaufen müsse.[9] Tatsächlich stieg das sowjetische Nationaleinkommen bis 1953 durchschnittlich um 10 % bis 12 % pro Jahr. Im Westen lagen die entsprechenden Wachstumsraten im Zeitraum von 1928 bis 1958 durchschnittlich bei 4,8 % .[10]

Die Angaben über das sowjetische Industriewachstum zwischen 1928 und 1940, der Zeit der großen Überproduktionskrise auf dem kapitalistischen Weltmarkt, die erst durch den zweiten Weltkrieg überwunden wurde, schwanken zwischen plus 487 Prozent (sowjetische Angaben) und immer noch atemberaubenden plus 200 - 360 Prozent nach verschiedenen westlichen Schätzungen.[11]

Schon vor Beginn des Zweiten Weltkrieges war die UdSSR in absoluten Zahlen an die zweite Stelle in der Industrieproduktion hinter die USA gerückt. Im Krieg kämpfte sie Hitlerdeutschland nieder, die damals aggressivste imperialistische Macht, und konnte trotzdem noch die eigene Industrieproduktion im Laufe des Krieges ausdehnen. Im Ersten Weltkrieg war die Industrieproduktion des Zarenreiches dagegen insgesamt rückläufig gewesen. Nach dem Sieg über das faschistische Deutschland war die Sowjetunion zur Weltmacht aufgestiegen.

Das Geheimnis dieses Erfolgs bestand in einem historisch nie da gewesen Akkumulationsprozess von Produktionsanlagen, von Fabrikanlagen und Maschinerie. Die sowjetischen Arbeiter schienen nur zu arbeiten, um Stahl, Kohle und Maschinerie zu produzieren. Sie arbeiteten nicht, um ihre eigenen Konsumbedürfnisse oder die Konsumbedürfnisse ihrer Partei- und Staatsherren zu befriedigen, sondern vor allem, um die Konsumbedürfnisse der Produktionsgüterindustrie zu befriedigen.

Den Kapitalisten ist es ziemlich egal, in welche Warengestalt ihr Geldkapital schlüpft, um sich zu vermehren. Die konkrete Warengestalt und die konkrete Dienstleistung, also der Gebrauchswert, ist ihnen gleichgültig, Hauptsache, es lässt sich damit Geld machen. Sie interessiert nur der Warenwert und wie viel Gewinn man damit realisieren kann.

Ganz anders als die Kapitalisten waren die sowjetischen Planbürokraten an einer bestimmten Gestalt ihrer Produkte interessiert. Beeindruckt hat die Sowjetunion die ganze Welt nicht mit ihrer Anhäufung von irgendwelchen Waren oder Produkten, sondern mit ihrer Anhäufung einer speziellen Produktsorte: Produktionsmittel. Sowjetische Akkumulation war nicht wie im Kapitalismus irgendwelche Warenakkumulation, gleichgültig von welchen Waren, sondern Akkumulation von einer ganz bestimmten Sorte, Anhäufung von Produktionsmitteln.

Karl Marx hatte seinen ersten Band des Kapitals mit der Feststellung begonnen: „Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine 'ungeheure Warensammlung', die einzelne Ware als seine Elementarform.[12] Die Kritik der politischen Ökonomie der Sowjetwirtschaft könnte mit dem Satz beginnen: Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen die sowjetische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine ungeheure Maschinen- und Materialansammlung, die Planziffer als ihre Elementarform.

Im Jahr 1980 produzierte die UdSSR 20 % mehr Stahl als die USA, 43 % mehr Öl und 230 % mehr Werkzeugmaschinen, außerdem mehr Traktoren, mehr Kohle, mehr Zement und andere Rohstoffe als die erste Wirtschaftsmacht der Erde.[13]

Mit ihrem Reichtum an Produktionsmitteln wurde die Sowjetunion gleichzeitig und zwangsläufig zum Land des individuellen Mangels. Die sowjetischen Fabriken produzierten nicht für die Bedürfnisse der Werktätigen, sondern diese lebten und arbeiteten vielmehr, um die sowjetischen Produktionsanlagen zu vergrößern und zu vermehren.

Die Kapitalisten vermehren die Produktionsanlagen, um ihr Kapital zu vermehren. Die Sowjetplaner vermehrten die Produktionsmittel wofür? – um wieder neue Produktionsmittel zu schaffen? Das ergibt keinen Sinn. Tatsächlich waren die sowjetischen Produktionsanlagen die Machtbasis der Sowjetbürokratie. Sie waren ihre Machtbasis, weil die Planung, Verwaltung und Leitung dieser Produktionsanlagen so organisiert war, dass die Sowjetbürokratie alle Fäden in der Hand hatte und ohne sie wirtschaftliches Chaos drohte, wie es dann unter Gorbatschow auch eintrat, als sich die Leitungsfäden immer mehr verwirrten.

Die sowjetischen Produktionsanlagen waren auch die Machtbasis für den Weltmachtanspruch der Sowjetbürokratie, weil durch diese Produktionsanlagen der riesige militärische Gewaltapparat geschaffen und aufrechterhalten wurde, mit dem die Sowjetunion ihr Herrschaftsgebiet seit 1939 ständig erweitert hatte, und mit dem die Idee von der „Weltrevolution“ als Weltherrschaftstraum der sowjetischen Führungselite entstehen konnte und aufrecht erhalten werden konnte.

5.3. Produktionsmittel und Konsumtionsmittel

Das Gesamtprodukt, also auch die Gesamtproduktion der Gesellschaft zerfällt in zwei große Abteilungen:

I. Produktionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die produktive Konsumtion eingehen müssen oder wenigstens eingehen können (wie Metall, Kunststoff, Elektrizität, Maschinen und Anlagen, wb).

II. Konsumtionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- und Arbeiterklasse eingehen (wie Lebensmittel, Wohnungen, PKWs, Tourismus, etc. wb). In jeder dieser Abteilungen bilden sämtliche verschiedne ihr angehörige Produktionszweige einen einzigen großen Produktionszweig, die einen den der Produktionsmittel, die andern den der Konsumtionsmittel.[14] In der Fachdiskussion werden häufig auch die Begriffe „Schwerindustrie“ statt Produktionsmittelindustrie und „Leichtindustrie“ statt Konsumtionsmittelindustrie verwendet.

Obgleich der gesellschaftliche Arbeitstag (d.h. die während des ganzen Jahrs von der gesamten Arbeiterklasse verausgabte Arbeit), wie jeder individuelle Arbeitstag, nur in zwei Teile zerfällt, nämlich in notwendige Arbeit plus Mehrarbeit, ... so wird dennoch, gesellschaftlich betrachtet, ein Teil des gesellschaftlichen Arbeitstages ausschließlich verausgabt in Produktion von frischem konstantem Kapital, nämlich von Produkten, die ausschließlich bestimmt sind, im Arbeitsprozess als Produktionsmittel ... zu fungieren.[15] Die restliche Arbeitszeit wird auf die Produktion von gesellschaftlichen und individuellen Konsumtionsmitteln verwendet.

Die Aufteilung des Arbeitstages in notwendige Arbeit und Mehrarbeit betrachtet ihn hinsichtlich seiner Wertproduktion, die Aufteilung in Herstellung von Produktions- oder Konsumtionsmittel betrachtet ihn hinsichtlich seiner Gebrauchswertproduktion.

In den USA betragen die Konsumtionsmittel rund 70% des Gesamtprodukts[16]. Natürlich verbrauchen davon die Reichen den größten Anteil: Fast die Hälfte aller Verbrauchsausgaben entfallen auf Familien mit einem Jahreseinkommen von mehr als 50.000 US-Dollar im Jahr[17]. In Deutschland machen die Konsumtionsmittel für Lohnarbeiter, kleine Selbständige und Kapitalisten rund 60% des Gesamtprodukts aus.

Ende der 80er Jahre teilte sich die sowjetische Industrie ungefähr wie 75 : 25 in Produktionsmittel- und Konsumtionsmittelindustrie. In Arbeitszeit ausgedrückt hieß das, dass die sowjetischen Werktätigen in ihrer Gesamtheit während drei Viertel ihrer Arbeitszeit nur Roh- und Werkstoffe und neue Maschinen hergestellt haben und nur während einem Viertel ihrer Arbeitszeit Konsumtionsmittel für sich und alle anderen Gesellschaftsmitglieder.

Wie viel Konsumtionsmittel sie für sich und alle anderen in diesem Viertel ihrer Arbeitszeit herstellen konnten, war dann allein durch die Produktivität ihrer Arbeit bedingt. Diese lag aber nur bei 50% der Produktivität in entwickelten kapitalistischen Ländern.

Falls man die Unterschiede der Produktivität mit einrechnet, dann arbeiten die Lohnarbeiter im entwickelten Kapitalismus rund 60% bis 70% ihrer Arbeitszeit für den gesellschaftlichen Konsum der Kapitalisten, kleinen Selbständigen und der Lohnarbeiter. Die sowjetischen Werktätigen produzierten nur ein Fünftel der westlichen Konsumtionsmittel, aber mehr als doppelt soviel Produktionsmittel wie westliche Lohnarbeiter. Das blieb nicht ohne schwerwiegende Folgen für den sowjetischen Lebensstandard.

1932 hatten die Einwohner sowjetischer Städte einen durchschnittlichen Wohnraum von nur 5,7 Quadratmeter pro Person - weniger Platz als in einer heutigen Gefängniszelle. Der sowjetische Plan versprach zunächst ein Wohnbauprogramm in den Städten mit rund 200 Millionen zusätzlichen Quadratmetern. Das hätte den Wohnraum pro Kopf um einen halben Quadratmeter gehoben. Aber selbst dieses Versprechen wurde nicht gehalten, und das Wohnbauprogramm wurde beschnitten, um dann verstärkt Fabrikanlagen zu bauen.[18]

Nach offiziellen Angaben wohnten 1936 nur 6 Prozent aller Bewohner Moskaus in einer Wohnung mit mehr als einem Raum. 40 Prozent bewohnten einen einzigen Raum, 24 Prozent mussten sich einen Wohnraum mit anderen teilen, 5 Prozent hausten ohne eigenen Wohnraum in Küchen und Fluren. 25 Prozent hatten nur ein Bett in Wohnheimen.[19]

Die Produktivität der Arbeit ist historisch vorgegeben und kann nur allmählich gehoben werden, die Teilung der gesellschaftlichen Arbeitszeit in Produktion von Produktionsmitteln und in Produktion von Konsumtionsmitteln ist aber mehr oder minder variabel und kann und muss daher von der Gesellschaft kontrolliert werden: „Zweitens bleibt, nach Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise, aber mit Beibehaltung gesellschaftlicher Produktion, die Wertbestimmung vorherrschend in dem Sinn, dass die Regelung der Arbeitszeit und die Verteilung der gesellschaftlichen Arbeit unter die verschiedenen Produktionsgruppen, endlich die Buchführung darüber, wesentlicher denn je wird.[20]

Die sowjettypische Aufteilung des gesellschaftlichen Arbeitstages mit ihrem wachsenden Übergewicht der Produktionsmittelproduktion war von den sowjetischen Planbürokraten gewollt und ging zurück auf Entscheidungen von Stalin und der Parteimehrheit in den Jahren 1927 bis 1929. Die damals festgelegte „maximale Entwicklung der Produktion von Produktionsmitteln“ musste eine minimale Entwicklung der Produktion der Konsumtionsmitteln und der Konsumtion zur Folge haben.

Tabelle 2: Wachstumsraten der Industrie[21]
1940 = 100

Produktionsmittel

Konsumtionsmittel

Jahr

Steigerung

Jahr

Steigerung

1940

100

1940

100

1950

200

1950

120

1960

670

1960

330

1970

1590

1970

650

1980

2909

1980

1072

Von 1940 bis 1980 wurde insgesamt wie in jedem einzelnen Zeitabschnitt die Produktionsmittelindustrie schneller ausgebaut als die Industrieproduktion insgesamt, was notwendig zur Folge hatte, dass der gesellschaftliche Konsum relativ zu den produktiven Möglichkeiten der sowjetischen Gesellschaft ständig gesenkt wurde. Die Produktion von Produktionsmitteln stieg um knapp 3000 Prozent, die Produktion von Konsumgütern nur um gut 1000 Prozent. Der eingesparte individuelle und gesellschaftliche Konsum von rund 1000 Prozent wurde in die überproportionale Ausweitung der Produktionsmittelindustrie gesteckt.

Von Plan zu Plan wiederholte sich auch immer wieder, dass bei jedem Engpass der Konsumtionsmittelsektor leiden musste. Dort wurden die Planzahlen so gut wie nie erreicht. Die relative Gewichtsverlagerung der beiden Produktionsabteilungen und das immer stärkere Zurückbleiben des individuellen Konsums zugunsten des produktiven kann aus der folgende Übersicht ersehen werden.

Tabelle 3: Größenverhältnis von Produktions- u. Konsumtionsmittelindustrie[22]
gesamte Industrie = 100

Jahr

Relation
Prod.mittel : Kons.mittel

1926

44 : 56

1940

61 : 39

1950

69 : 31

1960

72 : 28

1970

73 : 27

1980

75 : 25

          Das Wachsen der Produktionsmittelindustrie auf Kosten des Konsums war gewollt. Stalin erklärte vor dem Zentralkomitee seiner Partei am 7. Januar 1933: „Man sagt uns, all das sei recht schön, es seien viele neue Betriebe gebaut und die Grundlagen der Industrialisierung geschaffen worden. Es wäre jedoch weitaus besser gewesen, auf die Politik der Industrialisierung, auf die Politik der Erweiterung der Erzeugung von Produktionsmitteln zu verzichten oder wenigstens diese Aufgabe in den Hintergrund zu rücken, um mehr Kattun, Schuhe, Kleider und andere Massenbedarfsartikel herzustellen.
Es sind tatsächlich weniger Massenbedarfsartikel erzeugt worden als benötigt werden, und das schafft gewisse Schwierigkeiten. Aber man muss wissen und sich Rechenschaft darüber ablegen, wohin uns eine Politik, die die Industrialisierungsaufgaben in den Hintergrund rückt, geführt hätte. Wir ... stünden der mit moderner Technik ausgerüsteten kapitalistischen Umwelt wehrlos gegenüber ...
[23]

Die Sowjetwirtschaft war keine Mangelwirtschaft, wie von Kritikern wie Verteidigern des Sowjetsystems behauptet wurde. Der Mangel an Konsumgütern war von den Sowjetführern beabsichtigt, um zusätzliche Kapazitäten für einen Überfluss an Produktionsmitteln zu schaffen. Das Sowjetsystem schuf trotz rückständiger Entwicklung einen Überfluss an Produktionsmitteln, der durch den Mangel an Konsumtionsmitteln erkauft worden ist.

In der von Stalin autorisierten „Geschichte der KPdSU[24] heißt es, die Entwicklung der Industrie und Schwerindustrie würde „im Interesse der gesamten werktätigen Bevölkerung verlaufen“. Wer definierte dieses Interesse? Die Partei hatte das Monopol darüber, was als Interesse der gesamten werktätigen Bevölkerung definiert wurde.

Die Sowjetführer nach Stalin schlugen auch nach dem erreichten Aufbau einer beindruckenden industriellen Basis nicht die Richtung zur Entwicklung der Leichtindustrie und des gesellschaftlichen und privaten Konsums ein. Die beiden Abteilungen der Produktion – Produktionsmittel und Konsumtionsmittel - wurden nicht miteinander verbunden, die Produktionsmittelindustrie wurde in der UdSSR nicht als Mittel der Konsumtionsmittelproduktion benutzt.

Wenn die geschaffenen Produktionsmittel nicht nutzlos verrotten und verkommen, gehen auch sie in irgendeinen Konsum ein. Schließlich sind Produktionsmittel nur Werkzeuge, um letztlich Konsumtionsmittel herzustellen. Die kapitalistischen Produktionsmittel gehen entweder in den Konsum der Lohnarbeiter oder in den Konsum der unproduktiven Klassen ein: „Ein Teil der Kapitalisten produziert Waren, die direkt in die Konsumtion des Arbeiters eingehen; ein anderer Teil produziert Waren, die entweder nur indirekt in diese Konsumtion eingehen, sofern sie nämlich in das zur Produktion für notwendige Lebensmittel nötige Kapital als Rohmaterial und Maschinerie etc. eingehen, oder Waren, die gar nicht in den Konsum des Arbeiters eingehen, indem sie nur eingehen in den Lebensunterhalt der Nichtarbeiter.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert III., MEW 26.3, 35.

Nur zum geringsten Teil gingen die sowjetischen Produktionsmittel in den Konsum der Werktätigen ein. Ihr größter Teil ging ein in den materiellen und immateriellen Konsum der Parteibürokratie. Der materielle Konsum der Nomenklatura war um einiges luxuriöser als der Konsum der Werktätigen, wenn auch dürftig im Vergleich zum Luxus der kapitalistischen Reichen. Der immaterielle Konsum der Sowjetbürokratie in Form von militärischer und politischer Machtentfaltung übertraf jede westliche Machtentfaltung. War bis 1944 die Existenz der Sowjetunion tatsächlich von außen bedroht, so blieb durch den Sieg über Hitlerdeutschland von einer äußeren Bedrohung nichts mehr übrig. Stalin entwickelte als außenpolitische Konsequenz dieses Sieges die Theorie, dass in Zukunft keine kapitalistische Macht mehr die Sowjetunion angreifen könne. Wenn es zu Kriegen kommt, dann nur noch zwischen den kapitalistischen Mächten. Nicht nur Machterhalt wie unter Lenin, sondern Machterweiterung war jetzt das Glück der Sowjetherrscher.[25]

Stolz erklärte der sowjetische Außenminister Molotow im Februar 1946: „Man kann heute keine ernsthaften Fragen der internationalen Beziehungen lösen, ohne die Sowjetunion zur Teilnahme heranzuziehen oder ohne auf die Stimme unserer Heimat zu hören.[26]

Das machte wohl nicht nur Stalin fröhlich. Dieser erklärte 1952 auf dem 19. Parteitag: „Nun sind von China und Korea bis zur Tschechoslowakei und Ungarn neue ‚Stoßbrigaden’ in Form der Volksdemokratien aufgetreten. Der Kampf ist für unsere Partei leichter geworden, und die Arbeit fröhlicher.[27]

Nach dem Tod Stalins waren die Sowjetführer keinesfalls mit Furcht vor dem „äußeren Klassenfeind“ befallen. Auf dem 20. Parteitag von 1956 hatte Molotow, damals wieder Außenminister, erklärt: „vor nicht ganz zehn Jahren hätten die Parteiführer nur in ihren kühnsten Träumen eine für die Sowjetunion so günstige Lage erhoffen können, wie sie gegenwärtig besteht.[28]

Die enorme Anhäufung von Produktionsmitteln wurde zur materiellen Basis des sowjetischen Weltmachtstrebens. Kurz nach der Russischen Revolution hatte Lenin erklärt: „Unsere Aufgabe ist die Sache der internationalen, universalen Weltrevolution, die Aufgabe, eine universale Sowjetrepublik zu schaffen ...[29] Wie Lenin das gemeint haben mag, darüber braucht man heute nicht mehr zu spekulieren. Wir wissen aus historischer Erfahrung, wie die Aufgabenstellung Lenins von Stalin und seiner Partei aufgefasst worden ist.

Dass die sowjetische Art von Revolutionsexport mittels Panzer und Raketen, nichts mit der Emanzipation der Menschheit zu tun hatte, muss nicht weiter ausgeführt werden.[30]

Führen wir uns noch einmal die doppelte Aufteilung des gesellschaftlichen Arbeitstages vor Augen: Nach der Wertproduktion betrachtet teilt er sich in notwendige Arbeit und Mehrarbeit. Nach der Gebrauchswertproduktion betrachtet, teilt sich der Arbeitstag einer Gesellschaft in Herstellung von Produktionsmitteln und Konsumtionsmitteln.

Die Kapitalisten sind an der wertmäßigen Teilung des Arbeitstages interessiert und wollen vor allem die Produktion von absolutem und relativen Mehrwert ausweiten. Die kapitalistische Kreislauf von einer Produktion zur nächsten (P... P') lautet:

P (c+v+m) ... P (c+v+m')

(c = konstantes Kapital, v = variables Kapital und m = Mehrwert. Der Beistrich bei m’ gibt an, dass bei diesem Faktor akkumuliert wird.)

Die sowjetischen Direktivplaner waren vor allem an der Gebrauchsseite des Arbeitstages interessiert und wollten dort den Anteil der Produktionsmittelindustrie ausweiten. Die sowjetische Formel für P ... P' muss daher lauten:

P (I+II) ... P (I'+II).

(Wobei I = Sektor I oder Produktionsmittelindustrie und II = Sektor II oder Konsumtionsmittelindustrie ist. Akkumuliert wurde in der Sowjetwirtschaft vor allem bei I, nicht bei m.

DISKUSSION

[1] Karl Marx, Kapital I. MEW 23, S. 591.

[2] Karl Marx, Das Kapital II. MEW 24, S.70.

[3] Karl Marx, Das Kapital II. MEW 24, S. 64.

[4] ABC des Kommunismus, zweiter Teil, Organisation der Banken.

[5] ABC des Kommunismus, zweiter Teil, Arbeiterschutz.

[6] Karl Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, S. 387.

[7] Karl Marx, Das Kapital II. MEW 24, S. 82f.

[8] J. Stalin, Rede auf der ersten Unionskonferenz der Funktionäre der sozialistischen Industrie. 4. Februar 1931.

[9] Carr, E.H. and Davies, R.W.: A History of Soviet Russia. Vol. 9 + 10: Foundations of a Planned Economy (1926-1929) London 1. Ed. 1969, S. 720

[10] Goldmann, Marshall I.: USSR in Crisis. The Failure of an Economic System. London 1983, S. 21.

[11] Altrichter, Helmut: Kleine Geschichte der Sowjetunion 1917-1991. München 1993, S. 81.

[12] Karl Marx, Kapital I. MEW 23, S. 49.

[13] Goldmann, Marshall I.: USSR in Crisis. The Failure of an Economic System. London 1983, S.33.

[14] Karl Marx, Das Kapital II. MEW 24,  S. 394.

[15] Karl Marx, Das Kapital II. MEW 24, S. 424.

[16] The Economist, 17.10. 1998.

[17] The Economist, 17. 10. 1998.

[18] Nove, Alec: An Economic History of the U.S.S.R., Harmondsworth 1972, S. 198.

[19] Nove, Alec: An Economic History of the U.S.S.R., Harmondsworth 1972, 250f.

[20] Karl Marx, Das Kapital III. MEW 25, S. 859.

[21] nach: „Länder der Erde“ 7. Aufl. 1981. Wirtschaftsverlag DDR, S. 560. Für das Jahr 1980: Euromonitors, S. 65.

[22] nach: „Länder der Erde“ 7. Aufl. 1981. Wirtschaftsverlag. DDR, Zahlen für 1980 nach Euromonitors Publications, S. 65.

[23] J. W. Stalin, Werke, Bd. 13, S. 163ff. Zit. nach: David J. Dallin: Sowjetische Außenpolitik nach Stalins Tod. Köln 1961, S. 60.

[24] Geschichte der KPdSU. Kurzer Lehrgang, S. 328

[25] Diese zunächst defensive außenpolitische Doktrin wurde zuerst von Lenin formuliert: „Ist es möglich, dass eine sozialistische Republik, umgeben von kapitalistischen Mächten, existieren kann? Das schien sowohl politisch als auch militärisch undenkbar. Jetzt ist es bewiesen und Tatsache, dass es sowohl im politischen als auch im militärischen Sinne möglich ist.“ W. I. Lenin, am 23.12.1921, Werke Bd. 33, Moskau 1950, S. 126. Stalin hatte diese defensive Doktrin zur expansiven Machterweiterung einer kriegsentscheidenden Siegermacht Sowjetunion umformuliert: „Sollte ... der Krieg beginnen, so werden wir nicht untätig zusehen können – wir werden auftreten müssen, aber wir werden als letzte auftreten. Und wir werden auftreten, um das entscheidende Gewicht in die Waagschale zu werfen, ein Gewicht, das ausschlaggebend sein dürfte.“ J.W. Stalin am 19.1.1925, Werke Bd. 7, S. 11.

[26] W.M. Molotow: Fragen der Außenpolitik – Reden und Erklärungen April 1945 – Juni 1948. zit. n. zit.n. David J. Dallin: Sowjetische Außenpolitik nach Stalins Tod. Köln 1961, 28.

[27] J.W. Stalin, Rede auf dem 19. Parteitag der KPdSU, 14. Oktober 1952. zit.n. David J. Dallin: Sowjetische Außenpolitik nach Stalins Tod. Köln 1961, 29.

[28] zitiert nach Deutscher, Isaac: Zwischen den Blöcken. S. 78.

[29] W. I. Lenin, Werke, 4. Ausg. Bd. 31, S. 209; zit. nach: David J. Dallin: Sowjetische Außenpolitik nach Stalins Tod. Köln 1961, S. 44.

[30] Schon Friedrich Engels hatte klargestellt: „Nur das eine ist sicher: das siegreiche Proletariat kann keinem fremden Volk irgendwelche Beglückung aufzwingen, ohne damit seinen eignen Sieg zu untergraben.“ F. Engels, 1882, MEW 35, S. 358.