Abfallwirtschaft und Recycling
„Diese ganzen Einsparungen, die aus der Konzentration der Produktionsmittel und ihrer massenhaften Anwendung entspringt, setzt ... als wesentliche Bedingung die Anhäufung und das Zusammenwirken der Arbeiter voraus, also gesellschaftliche Kombination der Arbeit.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 89.
Es ist dies einesteils die Bedingung, worunter allein die mechani-schen und chemischen Erfindungen angewandt werden können, ohne den Preis der Ware zu verteuern ... Andernteils werden erst bei großer Stufenleiter der Produktion Einsparungen möglich, die aus der gemeinschaftlichen produktiven Konsumtion hervor-fließen. Endlich aber entdeckt und zeigt erst die Erfahrung des kombinierten Arbeiters, wo und wie zu sparen, wie die bereits gemachten Entdeckungen am einfachsten auszuführen, welche praktischen Komplikationen bei Ausführung der Theorie – ihrer Anwendung auf den Produktionsprozess – zu überwinden usw.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 113.
„Dasselbe
gilt von dem zweiten großen Zweig der Ökonomie in den
Produktionsbedingungen. Wir meinen die Rückverwandlung der
Ausscheidungen der Produktion, ihrer so genannten Abfälle, in neue
Produktionselemente sei es desselben, sei es eines anderen
Industriezweigs; ... Auch
dieser Zweig der Ersparungen, auf den wir später etwas näher eingehen, ist
das Resultat der gesellschaftlichen Arbeit auf großer Stufenleiter. Es ist
die ihr entsprechende Massenhaftigkeit dieser Abfälle, die sie selbst
wieder zu Handelsgegenständen und damit zu neuen Elementen der Produktion
macht. Nur als Abfälle gemeinsamer Produktion, und daher der Produk-tion auf großer Stufenleiter, erhalten sie diese Wichtigkeit für den Produktionsprozess, bleiben sie Träger von Tauschwert. Diese Abfälle ... verbilligen ... die Kosten des Rohstoffs, in welche immer sein normaler Abfall eingerechnet ist ... Die Verminderung der Kosten dieses Teils des konstanten Kapitals erhöht insgesamt die Profitrate bei gegebener Größe des variablen Kapitals und gegebener Rate des Mehrwerts.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 89f. „Im Ganzen sind die Bedingungen dieser Wiederbenutzung: Massenhaftigkeit
solcher Exkremente, die sich nur ergibt bei Arbeit auf großer
Stufenleiter; Verbesserung der Maschinerie, womit Stoffe, die in ihrer
gegebenen Form früher unbrauchbar, in eine der Neuproduktion dienstbare
Gestalt übergeführt werden; Fortschritt der Wissenschaft, speziell der
Chemie, welche die nutzbaren Eigenschaften solcher Abfälle entdeckt.“
K. Marx, Kapital III, MEW 25, 111. „Das schlagendste
Beispiel von Verwendung von Abfällen liefert die chemische Industrie. Sie
verbraucht nicht nur ihre eigenen Abfälle, indem sie neue Verwendung dafür
findet, sondern auch diejenigen der verschiedenartigsten anderen
Industrien und verwandelt z. B. den früher fast nutzlosen Gasteer in
Anilinfarben, Krappfarbstoff (Alizarin), und neuerdings auch in
Medikamente.“ K. Marx, Kapital III, MEW
25, 112. „Andererseits aber erscheint hier die Entwicklung der
Produktiv-kraft der Arbeit in einem Produktionszweig, z. B. in
der Produk-tion von Eisen, Kohlen, Maschinen, in der Baukunst usw., die zum
Teil wieder zusammenhängen mag mit Fortschritten im Gebiet der geistigen
Produktion, namentlich der Naturwissenschaft und ihrer Anwendung, als die
Bedingung der Verminderung des Werts und damit der Kosten, der
Produktionsmittel in anderen Industrie-zweigen, z. B. der
Textilindustrie oder dem Ackerbau. Es ergibt sich dies
von selbst, da die Ware, die als Produkt aus einem Industriezweig
herauskommt, als Produktionsmittel in den anderen wieder eingeht. Ihre
größere oder geringere Billigkeit hängt ab von der Produktivität
der Arbeit in dem Produktions-zweig, aus dem sie als Produkt herauskommt,
und ist gleichzeitig Bedingung nicht nur für die Verbilligung der
Waren, in deren Produktion sie als Produktionsmittel eingeht, sondern auch
für die Wertverminderung des konstanten Kapitals, dessen Element sie hier
wird und daher für die Erhöhung der Profitrate.“ K. Marx, Kapital III,
MEW 25, 91f. „Von dieser Ökonomie der Exkremente der Produktion, durch ihre Wiederbenutzung, ist zu unterscheiden die Ökonomie bei der Erzeugung von Abfall, also die Reduktion der Produktionsabfälle auf ihr Minimum, und die unmittelbare Vernutzung, bis zum Maximum, aller in die Produktion eingehenden Roh- und Hilfsstoffe.“ K. Marx, Kapital III, MEW 25, 112.
Siehe auch
Zur Zitierweise: Wo es dem Verständnis dient, wurden veraltete Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch Zahlenbeispiele zum Beispiel in Arbeitszeitberechnungen modernisiert und der Euro als Währungseinheit verwendet. Dass es Karl Marx in Beispiel-rechnungen weder auf absolute Größen noch auf Währungs-einheiten ankam, darauf hatte er selbst einmal hingewiesen: „Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund Sterling bedeuten.“ Kapital II, MEW 24, 396. Alle modernisierten Begriffe und Zahlen sowie erklärende Textteile, die nicht wörtlich von Karl Marx stammen, stehen in kursiver Schrift. Auslassungen im laufenden Text sind durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Hervorhebungen von Karl Marx sind normal fett gedruckt. Die Rechtschreibung folgt der Dudenausgabe 2000. Quellenangaben verweisen auf die Marx-Engels-Werke, (MEW), Berlin 1956ff. |
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